An trüben Tagen, wenn die Sonne so gar nicht hervorkommen mag, eingehüllt in ein tiefes Dunkelgrau, wünsche ich mir Licht und Schatten. Gefährlich? Im übertragenen Sinn, also jenseits der Wetterverhältnisse, ist es das sicherlich. Doch möchte ich dem Schatten aus dem Weg gehen, müsste ich auch auf das Licht verzichten. Das will ich aber nicht. Also, keine Ausreden, denn das eine geht ohne das andere nicht.
Der Tag hat mich das heute ein weiteres Mal gelehrt. Anstrengend und nervig mit viel klein-klein kam er dunkelgrau daher. Abstimmen, suchen, recherchieren, begründen, nachschlagen, rechnen, aufmuntern, ausdrucken (leider), nicht den Faden verlieren, kommunizieren, schnell entscheiden und ganz viel aufpassen – alles war heute irgendwie dabei und noch viel mehr. Da heißt es für mich: Ruhe bewahren! Das oberste Gebot in stressigen Situationen. Ich versuche mich dann daran zu erinnern, dass ich nur darauf Einfluss habe, was ich aktiv Verändern kann, alles andere geschieht so oder so. Es ist also müßig, sich darüber aufzuregen. Klappt nicht immer aber ich bin schon viel besser geworden. Und dann ist es bei dem ganzen Theater gut, dass ich trotzdem liebe Menschen um mich herumhabe. Da ist dann doch der Lichtstrahl, der frei nach dem Motto: geteiltes Leid ist halbes Leid, alles erträglich macht.
Ganz objektiv betrachtet ist es sowieso nicht so schlimm, denn es geht schließlich nicht um Leib und Leben, sondern nur um schnöde Zahlen. So gesehen ist heute kein trüber oder schattiger Tag, sondern gutes Wetter. Wenn ich es mir recht überlege, sogar sehr gutes Wetter. Was ist noch passiert? Ganz unverhofft spazierte ein wunderbares Kompliment daher, über das ich mich immer noch riesig freue. Es lässt mich innerlich strahlen und ich bin zufrieden. Welch ein schönes Licht, wie schön, was für ein Erfolg!