#122 direkt

An dieser Stelle habe ich vor einiger Zeit über den Wert der Vorfreude geschrieben. Der Vorfreude auf ein Ereignis wie Urlaub (#106). Jetzt ist es wieder an der Zeit, darüber nachzudenken. Warum schon wieder? fragt ihr euch vielleicht. Ganz einfach, weil genau das eingetreten ist, das ich vermeiden wollte. Übermorgen geht es für zehn Tage in die Toskana und ich bin überhaupt nicht präpariert. Nichts. Ich bin völlig blank und die Vorfreude ist überschattet von dem Gefühl des Gehetzt Seins.

Klar, das Hotel ist seit längerem gebucht und es gibt einen Reiseführer, von dem ich bisher nur das Cover kenne. Das ist neben der Tatsache, dass die Wäsche gewaschen und (fast alles) trocken ist aber auch alles. Alles liegt wild durcheinander auf der Récamiere. Ich habe noch nichts gepackt, geschweige denn mir überlegt, was ich überhaupt brauche für unser Rad-Trainingslager. Genau das, was ich umgehen möchte. Wahrscheinlich schmeiße ich morgen Nachmittag planlos Dinge in den Koffer, nehme tendenziell viel zu viel mit und vergesse doch die wichtigen Sachen.

Kennt ihr das? Ich merke, wie mir diese kostbare Zeit durch meine mangelnde Vorbereitung quasi aus den Händen gerissen wird und ich fremdbestimmt irgendwelchen wichtigen Dingen hinterherhetzen und erledigen muss. Hier wäre eine bessere Vorausschau und zeitliche Planung im Jahresablauf wahrscheinlich günstiger gewesen. Doch jetzt ist es so wie es ist. Lamentieren ist sinnlos, deshalb muss meine Strategie nun sein, meine Gelassenheit wieder zu finden. Klar, hätte ich gestern nicht im Freibad mir die Sonne auf den Pelz scheinen lassen, wäre ich heute wahrscheinlich weiter. Ach die guten Absichten. Ich gehe also in mich und vereinbare mit mir selber, morgen mein To Do zügig hinter mich zu bringen und dann Konzentration beim Packen walten zu lassen. Zum Glück habe ich in allem ein wenig Routine.

 

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