#14 Dies & Das

Ich äußere mich in einer bekannten Drogeriekette meiner Begleitung dahingehend, dass ich feststelle, dass der Drogeriemarkt, in dem wir uns befinden, genauso wie das schwedische Möbelhaus funktioniert: man verlässt es nie ohne Einkauf. Mit dieser Erfahrung stehe ich offensichtlich nicht alleine, wie ich gleich darauf feststelle. Denn prompt dreht sich eine andere Kundin, die meine Worte aufgefangen hat, um und lacht mich an. „Stimmt“ sagt sie nur und grinst.

Was besagtes Möbelhaus und der große Drogeriemarkt gemeinsam haben, ja, das liegt auf der Hand: ich finde immer etwas, was ich brauche. Manchmal (meistens) sind das völlig banale Dinge und die Mitnahme dieser banalen (irgendwann vielleicht mal gebrauchten) Sache, gleicht einem Ritual. Verflixt, was machen die anders als andere, frage ich mich unweigerlich. Auf sympathisch-subtile Art und Weise sind alle „Dies & Das“ so arrangiert, dass man sie sich in einem Zusammenhang und besonders auch in kleinen Räumen vorstellen kann. Das hallenartige Ambiente verschwindet hinter „hygge“ und macht die Assoziation zum eigenen Daheim leicht. Die Drogerie agiert ähnlich: hauseigene Produkte sind so freundlich verpackt, dass sie trotz Preisersparnis hochwertig daherkommen.

Dass der Trick beim Möbelhaus funktioniert, habe ich an der Warenausgabe schon miterlebt. Hier versuchte mal ein Pärchen seinen Spontankauf, ein neues Sofa, in ihrem Opel Corsa zu verstauen. Die Illusion des Machbaren bleibt hier, wie anderswo auch, im blauen Kubus gefangen. Da ist sie aber dann auch besonders schön.

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