#141 die Ruhe weg

Dienstagmorgen nach dem langen Feiertagswochenende. Es ist noch recht früh und die Straßen sind mit Pfützen bepflastert. Stuttdings hat Ferien, weshalb nur vereinzelt ein paar Unermüdliche unterwegs sind. Menschen und Federvieh gleichermaßen wie es aussieht. Letztere haben die Ruhe weg und erkunden neugierig ihre Umgeben. Die Alten passen so gut es geht auf die Halbstarken auf. Eine Szene, die mich unweigerlich das Handy zücken lässt.

Mein Auto habe ich am Fahrbahnrand geparkt und sehe beim Aussteigen die Gänseschar in völligem Gottvertrauen auf mich zuwatscheln. Ich lächle und schauen ihrem Treiben einen Augenblick zu, als die beiden SUVs in eben jene Straße einbiegen und notgedrungen anhalten (müssen). Zum Glück tun sie das. Das Geflügel irritiert das wenig. Sie nehmen nur langsam, sehr langsam Reißaus – vielmehr bewegen sie sich träge und gelangweilt auf die Seite. Wie David gegen Goliath sieht das ungleiche Kräftemessen zwischen einer Tonne Metall und den zarten Jungvögeln aus. Soweit meine erste Assoziation.

Im Weiteren kommen mir die Zeilen des Gassenhauers der Comedian Harmonists in den Sinn. Ihr Song: „Ich wollt ich wär ein Huhn“, stimmt zwar nicht so ganz, allerdings sind die Tiere genauso entspannt wie besungenen Hühner. Bei der Wiedergabe meiner Aufnahme und einer weiteren Betrachtung des konservierten Geschehens erinnert mich das junge Küken ganz vorne in Bewegung und Haltung an eine Figur aus George Lucas „Krieg der Sterne“. Mir fällt der Name nicht gleich ein, finde ihn aber mit ein paar Klicks heraus. Genau, das Kleine watschelt so unbekümmert wie Jar Jar Binks durchs Bild. Angeblich hat sich Lucas bei Mickey Mouse und Goofy für die Figur inspirieren lassen ergeben meine Recherchen. Ein wenig Gustav Gans war vielleicht auch dabei. Wer weiß. Schön ist es allemal, wenn ein Tag so entspannt beginnt.

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