#145 Samstag

Und zur Belohnung geht es ins Freibad. Vorher passiert allerdings noch das: Frühstück, Radfahren, Gartenarbeit und dann geht es zur Belohnung ins Freibad. Ich habe ein Ritual. Samstags trinke ich den ersten Espresso schwarz ohne viel Gerede. Langsam wach werden. Dem freien Tag freudig entgegenblickend, genieße ich den ersten Schluck. Schwarz, ölig, leicht bitter – so lasse ich es mir gefallen, wecke alle meine Lebensgeister ganz sanft und vorsichtig.

Aufsteigen und los fahren für eine kleine Tour rund um und über die einheimische Erhebung. Diesmal nehme ich den Waldweg für den Anstieg. Der Boden ist feucht und an einigen Stellen leicht matschig vom vielen Regen der letzten Tage. Die Sonne scheint durchs Blätterdach und es duftet herrlich nach Laub und Erde und Wald.

In den Reigen der selbstgewählten Aufgaben schließt sich folglich Rasen mähen an. Ich mache es in Radklamotten, bin sowieso schon verschwitzt, da kommt es darauf auch nicht mehr an. Die Mittagszeit ist noch nicht ganz vorbei. Mein schlechtes Gewissen regt sich kurz. Ob des Dauerregens geht es nicht anders, beruhige ich mich. Außerdem, sollte sich ein Nachbar beschweren, kommt er nicht dicht an mich heran, dafür hat das Radfahren vorab gesorgt. Das Gras ist einigermaßen trocken dafür aber ziemlich üppig gewuchert. Hinterher habe ich fast einen ordentlichen Garten. Aber auch nur fast.

Nun kommt der erfreuliche Schluss. Auf, auf ins Schwimmbad. Parkplatz sowie Radständer sind recht leer, was auf wenig Verkehr im Becken hoffen lässt. Badesachen an, duschen und ab ins Wasser denke ich mir, als ich die Anlage betrete. Der blauweiße Sonnenschirm grüßt von hinteren Beckenrand. Ich mache schnell, damit ich ins Wasser komme. Heute werde ich nicht überholt, was meinem Ego ein kleines Grinsen aufsetzt und den Tag rund macht. Jetzt noch Erdbeeren zum Nachtisch. Das Leben ist herrlich.

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