Ich sitze wie blöd vor dem leeren Blatt Papier und bin ein wenig sprachlos ob der gigantischen Zahl von nunmehr einhundertfünfzig Erzählungen meiner Gedankenchronik. Über siebenhundert Aufrufe und immerhin fast zweihundertfünfzig Leser:innen habe ich bisher erreicht. Richtig einordnen, ob das viel oder wenig ist, kann ich nicht. Wahrscheinlich eher wenig. Zufrieden bin ich damit allemal. Vor allen Dingen bin ich damit zufrieden, dass ich es geschafft habe, täglich Geschichten zu schreiben. Alltägliches, das mir – wie Aschenbrödels Nüsse („über dix:Minutes“) – vor die Füße fällt. Alltagsliteratur. Das ist manchmal einfach und manchmal eine Herausforderung. Besonders dann, wenn Problem(chen) und Aufgaben den Blick auf das Wesentliche zu überdecken drohen. Es gibt Tage, an denen passiert – ha, ich könnte jetzt sagen: nichts. Aber genau das ist es, es passiert eben doch etwas. Immer. Alleine das ist es wert für mich, zu schreiben. Mich Tag für Tag hinzusetzen und zu überlegen, was wichtig war.
Eine Erinnerung für mich. Und nicht zu Letzt auch eine wunderbare Art, kreativ zu sein. Eine Pause einzulegen, ganz gleich, wie müde ich bin, welche Reize mich überspülen. Außerdem erfüllt es mich zu sagen, dieser oder jener Text ist mir gut gelungen. Ich freue mich darüber, eine Begegnung festzuhalten, weil sie es wert ist, nicht von der Ewigkeit verschluckt zu werden. Dann denke ich, wie viele Begegnungen dieser Art mir wohl schon abhandengekommen sind und vermisse sie schmerzlich. Meine Umwelt und ebenso mich selber in ihr wahrzunehmen, all das ist mir ein Geschenk. In dix:Minutes schreibe ich rund dreihundert Wörter. Nicht ganz. Meine Challenge ist, nicht mehr als auf diese Anzahl zu kommen. Nähme ich beispielsweise „#149 nix los“ als Referenz, dann hätte ich hochgerechnet auf einhundertfünfzig Chroniken ein Buch mit bereits zweihundertvier Seiten gefüllt. Mein eigener Spaßfaktor eingebettet in die Aufgabe, die Essenz des Tages zu finden.