Stockend erwache ich mit dem mulmigen Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Etwas ist komplett falsch. Mein Gedärm rumort, mein Schädel brummt und meine Umgebung scheint sich unaufhörlich hin und her zu bewegen. Ich kneife die Augen zu und in meinem Bauch beginnt es schon wieder, dieses Gefühlt, das sich wohlig warm überschlägt. Es verfrachtet mich in eine leichten Umdrehung. Wie im Herzen einer Wachtrommel, die sich im moderaten Schleudergang befindet. Ich versuche mit einem Fuß Bodenhaftung aufzunehmen, damit sich das Schwindelgefühl verlangsamt. Es hilft nur bedingt. Langsam dringen entfernte Geräusche zu mir vor. Ein schnelles Räderrollen ganz nahe an meinem Kopf hört sich bedrohlich an. Ich kann mich nicht bewegen, selbst wenn ich es wollte.
Entfernt registriere ich, dass mein Fuß nass ist. Ich riskiere es nun doch ein Auge zu öffnen und schaue in ein sommergrünes Geäst über mir. Himmel – Wo bin ich gelandet? Was ist passiert? Mir ist schlecht. Ich schaffe es, mich zur Seite zu drehen und übergebe mich. Dabei fällt mein Blick auf ein paar abgestorbene Blätter. Ich entschuldige mich höflich bei ihnen ob meines ungebührenden Verhaltes und rolle zurück auf den Rücken.
Irgendwie ist alles nass. Schon wieder das Geräusch der rollenden Räder neben meinem Kopf. Was ist geschehen? Mich piekt was im Ausschnitt. Mit den Fingern fische ich eine güldene Pappkrone hervor und so langsam dämmt es mir. In meiner Erinnerung taucht verschwommen die Idee einer Geburtstagsparty (#183 sechzig) auf. Ich hatte mich extra herausgeputzt. Strahlend schön als dralle Sechzig im silbernen Outfit mit Krönchen. Wesentlich weiter komme ich nicht. Schläfrigkeit schiebt sich wie eine Nebelwand vor mein inneres Auge. Das letzte, an das ich mich erinnere, ist dieser blöde Zettel, der mir übermütig auf die Stirn geklebt wird. „Was bin ich?“, haben wir gespielt? Und drifte wieder ins Reich des Rausches ab.