Hallo? Bin ich hier richtig? Ich fühle wie ich mich tastend im Dunkel meiner Umgebung langsam fortbewege. Ich schaue mich um – ein völlig unsinniges Unterfangen, denn die Schwärze gibt nichts preis. Langsam setze ich dennoch einen Fuß vor den anderen. Ich fühle die schwarze Internet-Blog-Box, in der ich mich befinde, mehr als dass ich sie sehe. Die Wände, so stelle ich sie mir vor, sind mit schwarzem Stoff ausgekleidet. Es ist warm und angenehm und ich frage mich, wann ich wohl die Tür finde. Denn dass sie existiert, dessen bin ich mir sicher. Der Ort bietet eine wohlige Wärme. Das freundliche Schwarz umgibt mich und der größte Impuls, den ich verspüre ist, dass ich neugierig bin. Hallo? flüstere ich – bin mir noch nicht sicher, ob ich entdeckt werden möchte. Ich schaue wie von oben auf einen Zeichentrickfilm. Das Zelluloid flackert an einigen Stellen. Ich beobachte mich selbst, gebe mir Regieanweisungen: nach links, gerade aus – siehst du die Tür nicht vor dir? Ich befinde mich fast wie in einem meiner wiederkehrenden Träume in denen ich Häuser erkunde. Bei diesen Erkundungen dominieren ebenfalls Neugierde und Abenteuerlust. Hallo? Bin ich hier richtig? Es ist eine rein rhetorische Frage, denn ja, ich bin hier richtig. Nie habe ich etwas weniger sicher gewusst. Ich greife in die Tasche und ziehe Streichhölzer hervor. Mit zwei schnellen Ritsch Ratsch entzünde ich die Flamme – da stehe ich nun auf der Weltbühne der Internets, kann immer noch nicht viel weiter Blicken und flüstere noch einmal ein scheues: Hallo?

#644 wie ein altes Gemälde
Der Titel: Fenster zum Hof passt nicht gut, dennoch ist es das erste, was mir einfällt, als ich meine Bilder