Gehört die Umgebung, in der ich mich befinde auch zum Sein, das mein Bewusstsein bestimmt? Diese Frage stelle ich mir, als ich an einem wunderschönen alten Haus aus rotbraunem Klinker vorbeilaufe. Das Haus steht in der Mitte eines großen, fast parkartigen Gartens. Es ist zweigeschossig, hat ein spitzes Giebeldach und große, mit Sprossen durchsetzte Fenster. Zur Haustür führen drei Stufen hoch, die in einem halbrunden Absatz münden. Der Eingang selber ist beidseitig von halbrunden Klinkern eingefasst. Ansonsten ist die Architektur eher gradlinig. Farbgebung und Material sind das, was meine Aufmerksamkeit weckt, denn in dieser Form als solitäres Einfamilienhaus ist es hier doch eher ungewöhnlich.
Heute erhasche ich einen Blick in den Garten, denn Gärtner sind gerade dabei, die Hecke zu stutzen und andere Gartenarbeit zu erledigen. Sie grüßen mich freundlich im Vorbeilaufen. Ich traue mich nicht länger stehen zu bleiben, schaue mich nur neugierig aus den Augenwinkeln um. Zu offenkundig möchte ich nun auch nicht gaffen. Hortensien, Rosen und andere Büsche säumen die Einfahrt links vom Haus. Auf der rechten Seite erstreckt sich der Garten mit Rasenfläche und altem Baumbestand. Ich nehme an, dass sich dort auch die Terrasse befindet.
Wie muss es sein, in einem solchen Domizil dauerhaft zu wohnen, frage ich mich und komme zu meiner eingangs beschriebenen Frage. Also nehmen Menschen, die so wohnen, die Schönheit ihrer Umgebung wahr oder ist es vielmehr eine selbstverständliche Gewohnheit für sie? Ich will mich über mein Zuhause bei weitem nicht beschweren, nur, damit kein falscher Eindruck entsteht. Darum geht es mir nicht. Wäre ich kreativer in einer Umgebung wie dieser? Oder ist das alles Blödsinn und Kreativität entsteht einzig und allein aus mir selbst heraus? Nein, schließlich hat nicht jeder kreative Kopf ein solches Ambiente zur Verfügung. Somit entsteht Kreativität und Schaffenskraft einzig in der Vorstellung. Wie beruhigend.