Wie sich die Welt des Sprachgebrauchs verändert, zeigt sich nicht nur im Jugendwort des Jahres, sondern auch in den Dingen, die wir als Gesellschaft lustig finden. Jedenfalls trifft das auf mich zu. Zugegeben, mit diesem fremdle ich genauso, wie mit vielen Ansichten aus meiner Generation.
Mir wird das immer dann besonders klar, wenn ich Sketche aus früheren Zeiten sehe. Humor ist ein guter Indikator für gesellschaftliche Werte, wie ich inzwischen feststellen kann.
Also zum Beispiel zurück in die 80iger Jahren. Da war das Rollenbild ein völlig anderes als heute. Männlich dominierte Blondinenwitze waren damals an der Tagesordnung. Wenn ich mit der zeitlichen Distanz nun den ein oder anderen Witz sehe, bin ich bald schockiert und froh, dass sich manche Dinge ändern. Denn vielen Ansichten, muss ich für meinen Geschmack sagen, trauere ich wirklich nicht nach.
Dann fällt mir erschreckender Weise ein, dass ich mit vielen Klischees in dieser Richtung groß geworden bin. Das war völlig normal. In Anführungsstrichen „normal“ waren auch Filmchen über das Fahrverhalten von Frauen. Noch älteren Datums zwar, aber hey, das macht es nicht besser. Haben sie doch meine Elterngeneration geprägt.
Ich kann für mich und die Generationen nach mir nur hoffen, dass sich der Quatsch nicht wiederholt.
Wie bin ich da heute drauf gekommen? Das ist einfach erklärt. Ich bin heute beim joggen über eine Bananenschale „gestolpert“. Tatsächlich lag eine Schale quer überm Weg. Das ist mir lange schon nicht mehr passiert. Es liegt aller möglicher Mist auf der Straße aber Bananenschalen waren lange nicht mehr darunter. Bei ihrem Anblick habe ich mich daran erinnert, das es – und jetzt bin ich wieder bei früher – ständig irgendwelche Witze über Menschen, die auf eben diesen Schalen ausrutschen, gemacht wurden. Schon damals habe ich es nie ergründen können, was um Himmels Willen daran komisch sein soll.