Manchmal hilft nur Schokolade, möchte ich behaupten. Manchmal hilft nur Schokolade oder ein Schnaps oder einmal laut schreien. Ich bin mir sicher, ihr wisst, was ich meine.
Mein Wochenrhythmus ist durchbrochen. Die Routine auf den Kopf gestellt und ich fühle mich genau so – verloren. Dazu muss ich ehrlicher Weise gestehen, dass ich die Veränderung selber herbei geführt habe und niemanden (leider…) dafür verantwortlich machen kann. Im Gegenteil mache ich um mich herum alle schalu. Wie dem auch sei – heute musste ich nun die Suppe auslöffeln, die ich mir selbst eingebrockt habe.
Vorausschauend und mich selber gut kennend, stelle ich meine Laptoptasche für das Büro am Abend vor meinen Office-Tagen an die Wohnungstür. Ich stolpere quasi darüber. Ein ausgeklügeltes System, damit ich in meiner morgendlichen Schlafmützigkeit nichts vergesse. Heute hat das nichts genützt. Meine Gedanken flirren umher, ich fahre ohne Utensilien los.
An der Autobahnausfahrt merke ich, dass mir mein Laptop fehlt. Der Fußraum am Beifahrersitz wirkt komisch, wo es sonst immer liegt. Da fehlt doch was? Ich überlege und schaue noch mal ins Leere. Es rattert in meinem Hirn, dauert eine Weile, den Bruchteil einer Sekunde und es fährt mir siedend heiß den Rücken runter. Shit. Oh nein, was bin ich für eine Eselin. Welch ein saudummer Mist. Ich bin eine Idiotin. Merde. F*ck. Und so weiter. Knapp dreißig Kilometer stop and go auf der Autobahn liegen hinter mir. Das ist ärgerlich. Das ist richtig ärgerlich.
Jetzt muss fix ein Plan her. Zurück fahren? Bitte nicht. Schnell. Was kann ich tun? Dann fällt mir ein, dass eine Kollegin, die als einzige noch ein Laptop am Platz fest installiert hat, heute im Homeoffice arbeitet. Dem Himmel sei Dank! Auf den Schreck gönne ich mir einen trockenen Schokoriegel, den ich in der hintersten Ecke meiner Handtasche finde. Lecker!