#336 das bisschen Haushalt

Ich weiß nicht, ob es euch aufgefallen ist, aber ich habe bisher ein Thema völlig ausgeklammert. Trotz allgegenwärtiger Präsenz, fällt mir dieser Umstand erst jetzt auf. Er gehört zum Alltag. Nein, es ist quasi der Alltag selbst. Zwischen Arbeitsende und Schwimmtraining habe ich folgenden Dinge zu erledigen: Spülmaschine ausräumen, Wäsche bügeln. Hausarbeit. Das bisschen Haushalt, macht sich, wie wir alle wissen, von alleine. Allerdings sind Fallstricke und Tücken enorm. Dafür sorgen drei unumstößliche Gesetzmäßigkeiten. Wahrheiten, die jede/r kennt.

Die erste davon heißt: wenn ich nichts mache sieht es jede/r, wenn ich was mache sieht es keine/r. Ganz dumme Sache. Wer, frage ich euch, möchte schon gerne unsichtbare Arbeit verrichten? Die nächste Wahrheit kommt mit der Tatsache um die Ecke, dass Hausarbeit immer da ist. Keinen Urlaub, Feierabend, Wochenende oder gar Rente kennt. Das ist ebenfalls eine saudumme Sache.

Doch das ist jedenfalls nichts gegen die letzte, unumstößliche Wahrheit. Sie ist die ärgerlichste von allen. Tritt der seltene Fall ein, dass die Hausarbeit nicht nur vollständig erledigt, sondern auch noch wahrgenommen wird, dann potenziert sich der Frust nun bei dieser.

Die letzte Wahrheit zeigt die trügerische Idylle, dass die vorgenannten eine extrem kurze Haltbarkeit aufweisen. Wie lange bleiben uns Ordnung und Sauberkeit erhalten, bis alles wieder durcheinander ist? Wäsche landet vor der Waschmaschine, ein benutztes Glas steht in der Spüle, Sporttaschen fliegen im Hausflur rum, eine Tropfspur zieht sich durch die Küche, die Sofadecke ist zerwühlt. Und so weiter und so weiter. Ich kenne es und ich bin mir ziemlich sicher, die meisten von euch ebenfalls. „I am back again“, höre ich der Hausarbeit leises Stimmchen dann flüstern.

Zum Glück gibt es die sprichwörtliche ‚eine Aufgabe‘. Die erste Aufgabe des Tages. Eine überschaubare Angelegenheit. Einfach und schnell. Das Betten machen. Das hält immerhin einen halben Tag. Meistens.

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