Als ich die schwere Eingangstür öffne, empfängt mich leichter Nieselregen. Meine Besprechung hat viel länger gedauert, als ursprünglich geplant. So ist das manchmal und ich habe es nicht eilig.

Draußen ist es nun dunkel und ich laufe durch die frische Luft zu meinem Fahrzeug, dass ich heute früh ‚janz weit draußen‘ parken musste. Schon wieder eine unverhoffte Baustelle, die meine Routine durchkreuzt und mich zu Alternativen zwingt. Wenigstens was das Parken anbelangt. Auf meinem Rückweg kommt mir der Gedanke, dass es zwar nervig ist aber auch eine Abwechslung im täglichen Allerlei darstellt. Warum sollte ich mich also ärgern? Ich nehme das, was ich sowieso nicht ändern kann, klaglos hin und freue mich lieber über die Schritte und ungewohnten Einblicke, die ich dadurch erhalte.

Auf der Heimfahrt schalte ich das Radio aus und lasse ein Hörbuch laufen. Kapitel für Kapitel arbeite ich mich genauso vor wie auf meiner Strecke. Mal geht es zügig, mal langsamer voran. Insgesamt rollt es ohne nennenswerte Störungen. Dem Weihnachtsmarkt geschuldet, drehe ich daheim erst eine Runde um den Block, bevor ich ein freies Plätzchen finde. Mit den Öffis unterwegs zu sein, ist leider keine Alternative. Das dauert eh schon länger. Selbst ohne Ausfälle und Verspätungen, die oft noch hinzu kommen.

Heute früh hatte ich vorab einen Termin in der nächstgelegenen Großstadt. Wie wäre es, wenn ich keine Wahl hätte beim Unterwegssein? Wenn ich alles mit den Öffis erledigen müsste. Wäre mein Leben anders? Welche Fähigkeiten, Anstrengungen, Vorausplanungen kämen dauerhaft hinzu? Wahrscheinlich wäre es viel weniger aufwendig, als ich es mir vorstelle. Oder nicht? Schwer zu sagen. Alles eine Frage der Gewohnheit. Mehr nicht. Gut, dass ich meinen Wagen meistens stehen lassen kann, ich nicht jwd wohne und hier alles bequem zu Fuß oder per Rad erreiche. Eine Mischung ist für mich die beste Alternative.

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