Ich schwinge mich auf mein Rad. Meine Aufgabe besteht darin, die letzten Einkäufe für die kommenden Tage zu erledigen. Morgen starten die vorweihnachtlichen Festivitäten mit einer Geburtstagsfeier. Da ich, wie ihr wisst, meine Weihnachtsdeko dezent gestalte, muss das Geburtstagskind nicht mit Goldengeln und Glitzersternen um die Wette strahlen. Der Weihnachtsoverkill kommt erst am Montag dran. Aber, das will ich nicht verschweigen, habe ich mich diesbezüglich auf Montag aus dem praktischen Grund vertagt, weil ich den Platz für die Gäste brauche.
Mein erster Weg führt mich zum Glascontainer (#301 Altglas). Diesmal hat er Zuwachs bekommen. Neben einem kaputten Staubsauger liegt wieder eine Bananenschale auf dem Boden. Wenn ihr mich zu Beginn von dix:Minutes gefragt hättet, über was ich wohl mehrfach schreiben werde, wäre ich im Leben nicht auf die Idee gekommen, dass es Bananen sind. Vielleicht liegt es daran, dass ich gelernt habe, meine Umwelt aufmerksamer zu beobachten, mir Kleinigkeiten, Belanglosigkeiten zu merken.
Der Rest meines Tagesprogramms läuft wie geplant. Dann packe ich die restlichen Geschenke ein und merke, dass ich mich bei einer Sache komplett verkauft habe. Im puren Schnell-Schnell ist das passiert. Nun gut, jetzt ist es dann wohl meine Aufgabe eine Lösung dafür zu finden. Eine neue, spannende Herausforderung und ich habe eine erste Idee, wie ich das bewerkstelligen kann.
Am nächsten Tag
Die Wohnung ist geputzt, die Arbeit getan. Ich habe mich geduscht, geschminkt, manikürt, pedikürt, parfümiert, frisiert und ordentlich gekleidet. Je suis prêt. Der Besuch kann kommen. Bis dahin bleibt mir etwas Zeit. Was für ein Geschenk! Diese nutze ich jetzt zum Schreiben. Nachher lege ich mich dann noch aufs Sofa. Füße hoch, ein wenig vor einer Serie wegschlummern. Mit gutem Gewissen und Vorfreude genieße ich diesem Umstand gleich dreimal so viel. Es ist meine persönliche Ruhe vor dem Sturm.