Ich gebe es unumwunden zu – ich versuche alles bis auf den letzten Rest auszuquetschen. Das mache ich noch nicht lange. So seit Corona ungefähr und mittlerweile betrachte ich das als (tägliche) Herausforderung für mich. In meinen Augen ist Weniges so ressourcenschonend, wie der Verbrauch vom letzten Rest. Ich drücke und quetsche mir die Finger wund und erfreue mich dann wie ein kleines Kind, wenn doch noch etwas aus der Tube kommt. Ich habe auch schon einen Resteausdreher (oder wie auch immer das Teilchen heißt) geschenkt bekommen. Da kennt mich jemand gut. Das ist so ein Ding was man auch an den Deckeln von Sardinenbüchen findet, um diese aufzurollen. Sehr praktisch.

Manchmal schließe ich Wetten mit mir ab, wie lange ich mich noch mit dem Rest aus der Körpermilch eincremen kann. Ha, wusste ich es doch, denn erstaunlicher Weise ist es länger, als ich es für möglich gehalten hatte. Völlig plemplem? Kann schon sein. Nein, ist es nicht, für mich ist es das nicht, denn ich fühle mich gut damit. Ich rette ein klein wenig die Welt. Und das Gefühl, selber nicht untätig zu sein, ist nicht zu unterschätzen. Es geht eine Befriedigung davon aus, die das piefige Image der Sparsamkeit schlägt. Aus dieser antiquierten Sicht heraus ist es wahr – Verschwendung hat etwas mit ich kann es mir leisten zu tun. Was würde passieren, frage ich mich, wenn auf einmal jeder von uns auf die Stopptaste drückt und genau das nicht mehr macht oder nur noch die Hälfte davon? Spannende Frage, wie ich finde, dieses was wäre wenn…

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