Bald habe ich es geschafft. Meine Challenge. Dann habe ich es geschafft, mich jeden Tag hinzusetzten und einen Text zu schreiben. Und auch zu veröffentlichen. Eine richtige Schriftstellerin eben. Wie die letzten reifen Früchte am Baum, kommen mir diese restlichen Tage vor. Ich muss nur zugreifen und sie pflücken.
Tag für Tag. Das ist und bleibt eine Herausforderung. Viele Einwände gäbe es, die Schreiberei an diesem oder jenem Tag bleiben zu lassen. Doch das lasse ich nicht zu. Der Prozess, egal ob schmerzlich erkämpft oder mit spielerischer Leichtigkeit verfasst, tut mir immer gut. Macht mich glücklich. Macht mich stolz.
Herrin über meine Gedanken zu bleiben, ist bisweilen schwer. Sie sind meine Kinder. Manche sperrig, manche krumm und ungelenk. Andere dagegen wohlgeraten, witzig und mit Esprit. Insgesamt ein kompletter Querschnitt durch das, was am ehesten wahrscheinlich als meine Persönlichkeit, als mein kleiner Kosmos betrachtet werden kann. Meine Herkunft und mein Weg.
Was ich weiterhin spannend finde ist die Tatsache, dass ich mich an einige komplett klar erinnere. Andere versinken in irgendwelchen Tiefen meiner Selbst. Manchmal kommt mir ein Text bruchstückhaft wieder in den Sinn. Das ist stets der Fall, wenn sich Begebenheiten wiederholen. Oder das Thema, um das es in ihm ging. Mit der Ahnung einer Erinnerung begebe ich mich auf die Suche. Auf die Suche nach dem Bild, den Text, der Begebenheit, um mit einem neuen Text anzuknüpfen. Dort fortzufahren, wo ich aufgehört habe, stehen geblieben bin.
Vielleicht fragt ihr euch, wie es weiter geht? Höre ich auf oder bleibt es so wie bisher? Ich habe beschlossen, mich selber überraschen zu lassen. Ich bin auf einem Weg, das habe ich mittlerweile verstanden. Das Ziel ist längst nicht erreicht, noch nicht einmal in Sicht. Also nehme ich es wie es kommt, lasse mich von meiner eigenen Kreativität leiten.