Gewohnheiten sind nette, kleine, possierliche Merkmale, die mal als Schrulligkeit und mal als handfeste Macke um die Ecke kommen. Dazugehörend wie ein zweite Haut, bilden sie nicht selten unseren blinden Fleck.
Blinden Fleck – welchen blinden Fleck? Ach, hör doch auf. So etwas gibt es nicht. Bei mir schon grad gar nicht.
Doch, sie sind dein Markenzeichen.
Mein Markenzeichen, wie kommst du darauf?
Naja, sieh es doch mal so: deine Gewohnheiten können als Routineabläufe daherkommen wie zum Beispiel bis zum bitteren Rest irgendwelche Tuben auszudrücken oder sind ganz einfach diejenigen Kennzeichen, die dich ausmachen. Deine Art dich zu kleiden oder zu reden, deine Vorlieben und Angewohnheiten. Manchmal dazwischen zu quatschen oder so lange zu nerven, bis du deinen Willen bekommen und alle anderen mürbegemacht hast und so weiter.
Ja, und was soll daran bitte schön mein blinder Fleck sein?
Dein blinder Fleck ist die extreme Ausprägung. Das ist die dogmatische Verfechtung deiner Überzeugung und die missionarische Umsetzung. Ich, zum Beispiel, soll mich dir fügen. Ich existiere gar nicht, behauptest du einfach so. Aber ich bin da und ich schaue dir jeden Tag über die Schulter. Manchmal ist das lustig aber manchmal habe ich dazu wahrlich keine Lust. Da macht mir diese Aufgabe wirklichen keinen Spaß. Wenn ich in deinen Kopf hineinschauen könnte, dann würde ich ziemlich viel darauf verwetten, dass du das, was du manchmal tust, selber doof findest und einfach nicht aus deiner Haut kannst.
Ach komm, hör auf mich ständig zu analysieren und von der Seite anzumachen. Ich bin schon ganz gut so, wie ich bin und falls du das nicht sehen willst, hast du wahrscheinlich einen blinden Fleck.