#374 back again

Ich steige zur anderen Hälfte meines Haushalts ins Auto. Es ist neunzehn Uhr, dunkel und ziemlich kalt. Jetzt geht es noch ins Fitnessstudio (#22 Zirkeltraining, Part I). Ich stelle die Sitzheizung auf volle Pulle und klemme meine kalten Finger zwischen Po und Beifahrersitzfläche ein.

Ehe ich es mich versehe, bin ich im Gym. Gerade ging alles viel zu schnell. Bevor ich insistieren konnte, hörte ich wie mein Mund sagte: „ich komme mit“. Erstaunlich, mein Verstand kam nicht zu Wort.

Zwischen der Aussicht, einen gemütlichen Abend auf dem Sofa zu verbringen oder atemlos Sport zu treiben, ist die Wahl oft einfach. Jedenfalls dann, ginge es nach den Interessen meines Schweinehundes. Ihr habt ihn bereits mehrfach kennen gelernt, den alten Stinkstiefel (#284 Schweinehund). Ungefragt mischt der sich in meine Angelegenheiten ein. Heute habe ich ihn überlistet. Für diesen Fall ist es gut, dass meine Sporttasche stets gepackt griffbereit und fertig gepackt ist.

Bisher war ich in dieser Saison mäßig ambitioniert. Habe auf dem Stepper mein Sportpensum durchgezogen. Jetzt sind alle besetzt. Zum Gewichte stemmen kann ich mich nicht durchringen, deshalb bleibt nur das Laufband übrig. Also gut, dann jogge ich eben und gehe gemütlich los. Unglücklicher Weise bewegt sich die Kilometerangabe im Schneckentempo. Was erwarte ich auch? Bin schließlich in ebensolchem unterwegs. Das kann nicht sein. Ganz tief, hinten, unten, gut versteckt regt sich tatsächlich mein Ehrgeiz aus seinem Tiefschlaf und meine Hand schaltet das Tempo hoch.

Die Sache nimmt fahrt auf. Langsam werde ich warm. Der Schweiß beginnt in dem Maße zu fließen, in dem mein Wille, eine gute Trainingseinheit zu absolviert, steigt. Ein hohes Tempo halte ich nicht lange durch, entscheide mich darum für ein Intervalltraining mit Sprints. Meine Beine fliegen, das Band rotiert. Ich gebe alles, werde übermütig, steigere die Geschwindigkeit von Sprint zu Sprint. Yes.

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