Grundsätzlich ist es so, dass das Leben nicht immer nach Plan verläuft. Ist eine Baustelle beendet, taucht garantiert die nächste auf. Ob ich das will oder nicht. Ob ich das gut finde oder nicht. Für mich ist es wichtig, mich auf das Ergebnis zu konzentrieren. Leider tut sich dabei gleich die nächste Stolperfalle auf, denn dazu muss ich mir bewusst sein, was ich überhaupt will.
Dieses Bewusstsein zu erlangen, ist schwierig, will gut überlegt sein. Wie übersehe ich alle Eventualitäten? Das ist ein gutes Stichwort. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang gerne an eine Weisheit aus der Sesamstraße. Ja, ihr habt richtig gelesen. Aus der guten, alten Sesamstraße. Dort gab es einen Clip, der mit der Überschrift versehen war: „Die Mutter, die an alles denken wollte“.
Um was geht es in diesem Zeichentrick-Clip? Das ist schnell erzählt. Eine Mutter plant in dieser Story einen Ausflug mit ihren Kindern. Sie wollen zusammen einen Berg besteigen. Für die Besteigung sucht die Mutter nun sämtliche ihr nützlich und notwendig erscheinenden Gegenstände zusammen. Ein Seil, damit sie sich gegenseitig sichern können. Lampen, damit sie auch im Dunklen etwas sehen können. Genügend Proviant gehört genauso dazu wie Verbandsmaterial, falls sich jemand verletzt. Regensachen, warme Kleidung, Helme und und und. Ich denke, ihr versteht, wie gründlich die Mutter bei ihrer Planung vorgegangen ist.
Die Expedition beginnt. Sie seilen sich an und besteigen den Berg. Zunächst funktioniert alles wie am Schnürchen. Die drei kommen gut voran. Doch dann passiert etwas, womit die Mutter nicht gerechnet hat. Kurz vor dem Gipfel, rutscht sie auf einem Kuhfladen aus. Alle drei purzeln mit ihrem gesamten Equipment den Berg wieder hinunter. Dummer Weise hat sie daran nicht gedacht. Für diese Eventualität hat sie nicht geplant. Ist es nicht zutiefst menschlich, einfach unvollkommen zu sein? Ich finde das sehr beruhigend.
