#392 das Malheur

Wenn ich es mir recht überlege, habe ich lange auf einen Vorfall wie diesen gewartet. Ein Malheur mit Ansage gewissermaßen, hat heute stattgefunden. Heute habe ich einen vollen Kaffeebecher über meinen Schreibtisch verschüttet. So ein Ärger. Wer kennt das nicht? Zum Glück habe ich keine wichtigen Gegenstände getroffen. Will heißen, Notebook und sonstiges technisches Gerät haben nur ein paar Spritzer abbekommen. Habe haarscharf daneben getroffen. Dieses Mal. Wieder einmal.

Mit der Küchenrolle in der Hand, rücke ich den Pfützen zu Leibe. Wische den ganzen Driss auf. Selbst das Holz meines Schreibtisches hat offenbar keinen Schaden davon getragen. An der weißen Wand gibt es ein paar kleine kaffeebraune Flecken. Aber gut, das kann ich schnell beheben. Ich bin erstaunlich ruhig. Wahrscheinlich weil mein erster Scan der Situation Entwarnung meldet. Hätte deutlich dümmer laufen können.

In anderen Fällen von Malheuren, war ich unentspannter. Das gebe ich offen zu. Was vornehmlich daran liegt, dass sich diese Vorfälle öffentlich und unter Beteiligung Anderer ereigneten. Von meinem unfreiwilligen Bad im Hyde Park (#60 getunkt) habe ich bereits berichtet. Was ich euch bisher verschwiegen habe, ist meine Aktion mit dem Fußball.

Es ist ein kalter Morgen vor langer Zeit. Wahrscheinlich ist es auch ein Januartag. Ich stehe vor dem Eingang der Grundschule auf dem Pausenhof, bringe meine Kinder zur Schule. Ein paar ältere Jungs kicken sich trotz widriger Umstände einen Ball hin und her. Plötzlich schießt einer von ihnen daneben und der Fußball rollt mir genau vor die Füße. Ich bin cool. Ich will ihn zurück schießen und hole elegant aus. Das hätte ich besser nicht machen sollen, denn es reißt mir die Beine weg. Wie ein Käfer auf dem Rücken liege ich der Länge nach auf dem Schulhof. Shit happens. Ich kenne zwei, die bei dieser Geschichte immer noch die Augen verdrehen.

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