Wir sind im Urlaub. Also ich und die andere Hälfte meines Haushalts. In Frankreich, um genau zu sein und es ist schon ein paar Jahre her. Wir befinden uns auf einem Campingplatz direkt am Fuß von Alpe d’Huez. Ihr habt richtig geraten, wir sind als Zuschauer der Tour de France (#176 TdF) hier.
Der Campingplatz ist gerammelt voll. Die verblichenen vier Sterne in der Mitte der Blumenrabatte auf seiner Auffahrt lassen ahnen, dass seine besten Zeiten vorbei sind. Den einzigen Komfort, den wir erkennen können, ist der große Platz, der uns für uns sehr kleines zwei-Personen-Zelt zugewiesen wird. Selten habe ich schlechtere sanitäre Verhältnisse angetroffen als dort. Jeglichem Unbill zum Trotz, arrangieren wir uns mit den Gegebenheiten. Schließlich wollen wir den Mythos bezwingen und in ein paar Tagen den Profis zuschauen.
Ach, das sollte ich vielleicht noch erwähnen. Parallel zur Tour steht Frankreich an diesen Tage im Endspiel um die Fußball-WM. Ihr könnt euch vorstellen, was da los war.
Um unser Abenteuer perfekt zu machen und meiner Nostalgie geschuldet, ziehen wir los und kaufen im Supermarkt neben Lebensmitteln auch einen Dreibeingrill (#204 kostenfrei). Das Modell Tankstelle für fünfzehn Euro tut es für uns. Immerhin bin ich mit diesem Grill aufgewachsen. Jahrzehnte lang hat mein Vater im Sommer auf so einem Modell gegrillt und sowohl uns als auch zahlreiche Gäste stets zufrieden gestellt.
Unter der Prämisse, dass es nicht das High-End-Grill-Modell sein muss, schlagen wir ebenfalls zu. In völliger Euphorie wandern Shrimps und anderes Grillgut in den Einkaufswagen. Der Grill ist schnell aufgebaut, die Kohle angefeuert und wir sitzen auf ein paar klapprigen Stühlen inmitten belgischer Fans da, schauen ins Feuer. Wie sich heraus stellt sind Shrimps direkt auf dem Grillrost eher suboptimal. Ich passe auf, dass so wenige wie möglich verloren gehen und freue mich über unseren Neuerwerb.