Da steht sie gut sichtbar auf dem Weg zu den Umkleidekabinen – die Kiste mit den Fundsachen. Ich bin also nicht der einzige Schussel auf dieser Welt (#316 im Kopf). Wie beruhigend. Es ist unglaublich blöd, dass ich damals meine kompletten Schwimmutensilien im Hallenbad hab liegen gelassen. Nun, wenn ich das hier sehe, scheine ich in guter Gesellschaft zu sein. Nehme mir die Box als Warnung und Mahnung dafür, meine sieben Sachen stets im Blick zu behalten. Eine Garantie gegen Vergesslichkeit oder Schusseligkeit gibt es allerdings leider nicht. Schade.
Wir ihr wisst, ist sonntags einer meiner Sporttage und so war es auch gestern. Es ist früher Nachmittag und ich stehe auf dem Laufband. Wenn ich Ende Mai den Halbmarathon bestehen will, muss ich mich ranhalten. Von der anderen Hälfte meines Haushaltes habe ich ein dementsprechendes Trainingsprogramm mit dem Hinweis verordnet bekommen, mich ausnahmsweise daran zu halten. Okay, ich habe die Kritik gehört und verstanden. Manchmal mache ich mein eigenes Ding. Das ist dann meistens weniger planvoll oder zielorientiert. Also gut, hilft alles nichts, ich muss da durch.
Eine Stunde Grundlagentraining ist angesagt. Die Streckenzählung geht überhaupt kein bisschen vorwärts. Anstarren hilft nichts. Das wurmt mich. Hm. Und mein Kampfgeist regt sich. Folglich lasse ich das Band etwas schneller laufen. Schließlich muss ich demnächst einundzwanzig Kilometer am Stück bewältigen. Durchhalten kann ich das Tempo natürlich nicht. Ich sehe es geradezu bildlich vor mir, wie sich mein Ehrgeiz mit meinem Schweinehund kabbelt.
Für mich hat das neben einem tüchtigen Muskelkater selbstverständlich die Konsequenz, dass ich mir am Ende des Tages Ärger einhandle. Klar, meine Pulsuhr wird kontrolliert. Mir bleibt nichts anderes übrig, als kleinlaut zuzugeben, es etwas übertrieben zu haben. Netter Weise erhalte ich trotzdem eine kleine Massage mit der strengen Auflage, das nicht zu wiederholen. Mal schauen, ob es klappt.