Was soll ich tun?, fragt mich die andere Hälfte meines Haushalts am Frühstückstisch und gießt sich einen Schluck Kaffee nach. Er schaut etwas gequält aber nicht minder tapfer aus der Wäsche. Ich kenne ihn gut. Daher würde ich den mit der Frage einhergehenden Blick am ehesten als schicksalsergeben beschreiben. Mir ist bewusst, dass er seine Wochenenden lieber mit anderen Dingen ausfüllt. Diesmal geht es allerdings nicht anders und er muss mit ran.
In Erwartung seiner Frage habe ich mich vorbereitet. Gar nicht so einfach eine Tätigkeit zu finden, die der Neigung und dem Können entspricht und die unbeaufsichtigt erledigt werden kann. Überschaubar und dennoch nicht anspruchslos, sind ebenfalls Kriterien, die ich in meine Planung mit einbeziehe.
Das Ende meiner Überlegung mündet in der Aufgabe in der Bedienungsanleitung der Dunstabzugshaube nach dem Symbol zu suchen, dass seit ein paar Tagen auf dem Display angezeigt wird. Verbunden mit dem weiterführenden Auftrag, entsprechende Maßnahmen zur Behebung einzuleiten.
Der Kohlefilter muss ausgewechselt werden. Aha. Wir sind einen Schritt weiter. Während ich mich um die restlichen Hausarbeiten kümmere, ist er mit der Ersatzteilbestellung beschäftigt. Normalerweise ein Klacks, schließlich findet er jedes Schnäppchen im Internet. Jedoch sind diese vorzugsweise aus dem Bereich Sportequipment oder Sportbekleidung. Aber dieser Unterschied erscheint mir nur marginal zu sein.
Ein wenig Flucherei muss ich mir zwar noch anhören, bleibe gelassen, nehme es cool. Gleich drei Stück zu einem guten Preis sind bestellt. Damit sind wir in den nächsten zehn Jahren bestens versorgt, denke ich mir und hoffe gleichzeitig, dass ich mich bei Bedarf daran erinnere, wo ich die Filter hin geräumt habe. Und dann denke ich mir, wie gut es ist, dass wir unterschiedliche Fähigkeiten und Kompetenzen haben. Wie wichtig es ist, diese zu bündeln und gemeinsam zu nutzen. In anderen Settings wäre ich ohne ihn völlig aufgeschmissen.