Das bekannt frühlingshafte Wetter lädt dazu ein, draußen Sport zu treiben. So haben wir, also ich und die andere Hälfte meines Haushalts, es heute morgen beim Frühstück besprochen. Er fährt seine lange Runde und holt mich dann für eine kleine, gemütlich Kaffeeausfahrt ab. Schließlich saß ich lange nicht mehr auf dem Rad, muss mich erst langsam dran gewöhnen.
Ich gehe an den Schrank, hole meine Sportkiste raus und wühle nach den Radklamotten. Immerhin habe ich eine gefütterte, lange Hose. Dann krame ich ziemlich lange nach meinen warmen Handschuhen. Dazu muss ich extra auf einen Hocker steigen, um an die zweite Wühlkiste zu gelangen, in der ich diejenigen Sportklamotten verstaut habe, die ich selten brauche. Dort finden sich auch meine Reithose samt Jacke und Chaps. Ob ich mich jemals davon trennen kann? Wahrscheinlich nicht. Nun, ich bin fertig angezogen und warte. Es dauert ganz schön lange und ich erfahre schließlich, dass er sich verkalkuliert hat.
Egal. Da ich Rad fahren bekanntlich nicht verlernen kann, fühle ich mich sofort wieder wohl im Sattel. Allerdings bin ich viel zu warm angezogen. Wieder egal. Hauptsache fahren. Ich genieße die Geschwindigkeit und den Wind, der mir um die Nase weht. Die milde Luft hebt meine Stimmung genauso wie das Blütenmeer an Krokussen, an denen wir vorbei radeln. Wir drehen die besagte Kaffeerunde – flach – Berge kommen später und haben schlanke fünfundzwanzig Kilometer auf dem Tacho, als wie wieder zurück sind.
Mir ist klar, dass es ein weiter Weg ist, bis ich wieder richtig fit bin. Aber ich habe noch ein wenig Zeit. Ende August geht es los. Heute habe ich einen Anfang gemacht. Unser Plan für dieses Jahr ist es, von Rom nach Sizilien zu radeln. In bekannter minimalistischer Weise. Mit Zelt und Arschrakete und der Neugier auf tolle Erlebnisse. Syrakus wir kommen.