-Fortsetzung-
„Ja, ja“, sagt eine Stimme links von mir. Ich drehe mich um so gut es geht und sehe einen ziemlich lädierten Coffee to go Becher neben mir liegen. „Kannst du mich hören?“ frage ich ihn erstaunt. „Ja“ antwortet er schlicht. „Gewöhn dich lieber schnell daran, kann ich dir nur raten. Du wirst noch öfter nass werden als die lieb ist, Herzelein.“ Ich bin still. Nein, ich bin sprachlos. Damit habe ich nicht gerechnet. Ich schaue den Pappkameraden verdattert an. „Kannst du mit mir sprechen und auch mit anderen?“ „Ja, klar, da hinten die Pfandflasche ist ziemlich übel drauf. Halte dich von ihr fern. Alte Schachtel und Brötchentüte da vorne sind okay. Die Ungeheuer nerven und die Köter schnüffeln ständig an dir rum. Aber der größte Feind, kommt erst morgen früh wieder.“
„Feind?“ frage ich und kann mir beim besten Willen keine noch größere Gefahr vorstellen, als alle hier bereits versammelten. „Wen meinst du?“ „Nun, den Kehrtrupp, Mädchen, was sonst? Haben die dich erst beim Wickel, dann ist es zu spät. Dann ist es aus und vorbei, endgültig“, erklärt er mir freundschaftlich. „Such dir ein ruhiges Plätzchen unter einer der Buden dort drüben. Da dürften auch noch Kameraden von dir sein. Vielleicht kennst du einen.“
Ich schüttle mit dem Kopf und setze ihn in Kenntnis, dass ich erst vor kurzem hier angekommen bin. Während wir uns unterhalten, wird es stetig voller. Stimmen und Schritte kommen näher und verschwinden wieder. Aus der Kneipe schräg gegenüber kommen zwei komische Vögel heraus. Sie stützen sich gegenseitig und ich fange ein wenig Kneipenmusik auf. Es schunkelt und grölt im Hintergrund und ein Schwall gesättigter Kneipenluft erreicht mich. Ehe ich es mich versehe, werde ich wieder empor gezerrt und meinem Gesprächspartner entrissen. Der aufgefrischte Wind rüttelt und zerrt an mir. Ich flattere unkonzentriert umher und fort.
-Fortsetzung folgt-
https://youtube.com/shorts/AUIFm1ZvPRY