Freitag Abend – Wochenende. Raus geht es für mich und die andere Hälfte meines Haushalts. Mit dem typischen Gedeck im Arm: süßes Popcorn und zwei Mal Kaltgetränk, warten wir im Foyer des Kinos auf den Einlass.
Nach dem Kino, der Film war übrigens wirklich gut, hatten wir noch keine Lust nach Hause zu laufen. Uns war nach einem kleinen Absacker in einer Bar. Die erste Bar war zu voll, die zweite gerade im Begriff zu schließen und die dritte war bereits dicht. Na toll, hier ist echt nix los. Letzter Versuch. Am Markplatz gab es letztes Jahr eine Neueröffnung und wir haben Glück. Ich komme zu meinem Cocktail und wir lassen unseren Kinoabend gemütlich ausklingen.
Ohne nennenswerte Aufgaben, liegt der nächste Tag vor mir. Da wir vergangene Woche kurzentschlossen unser Trainingscamp für die Radtour im Sommer gebucht haben, ist klar, es geht aufs Gravel. Was ist schöner als bei herrlichem Sonnenschein durch den Wald zu cruisen? Außerdem ist die nächste Herausforderung, wie gesagt, zum Greifen nah.
Anfang Mai machen wir unser Radtrainingslager in der Provence. Jaja, Provence. Schöne Umgebung und guter Wein, denkt ihr vielleicht. Pustekuchen. Der Mont Ventoux steht auf dem Programm und will erobert werden. Au weia. Meine Klappe ist groß. Ich beschwichtige mich damit, dass ich ihn ohne Gepäck hochradeln muss. Alpe d’Huez und den Col du Tourmalet habe ich schon gepackt, dann schaffe ich das auch. Er sieht so nett aus, glatzköpfig, harmlos geradezu.
Was zählt ist, dass ich mich auf eine Woche Ferien in der Provence freue. Mit dieser Aussicht steigt meine Motivation. Ich trete in die Pedale und höre mich überhaupt kein bisschen motzen, als die andere Hälfte meines Haushalts mich die heimische Hügellandschaft hochscheucht. Gut zweieinhalb Stunden später sitze ich mit einem leckeren Törtchen auf dem Balkon und bin rundum zufrieden.