Die Angler am Ufer des Neckdings haben aufgerüstet. Ein kleines, schwarzes Schlauchboot mit kleinen Paddeln liegt halb im Wasser halb in der Böschung. Es trocknet genauso wie die Reuse, die am Ast eines noch kahlen Baums hängt oder dem Kescher, der ebenfalls ausgebreitet zum trocken neben ihm liegt. Die Angeln sind an den Stellen aufgebaut, wo der Fluss leicht zugänglich ist. Alle paar Meter ist das der Fall. Spezielle Halterungen ermöglichen es dem Angler, gleich mehrere Ruten am Start zu haben, ohne dass er jede einzelnen selber festhalten muss.
Von der Wasserseite aus betrachtet ergibt sich folgende Reihenfolge: Fluss, Böschung, Rad- und Fußweg, Grünstreifen. Das ist wichtig für euch zu wissen, denn über den Weg hinweg, auf dem Grünstreifen, stehen vereinzelt kleine Zelte. Es sind eher Unterschlupfe mit Feldbetten oder dem obligatorischen Klappstuhl davor. Ihr kennt diese. Ich meine die Dinger, die vorne jeweils an den Armlehnen eine Halterung für Getränke haben. Manche haben sich häuslich eingerichtet und Campinggeschirr dabei. Oft stehen sie zusammen, tauschen sich aus, wie es scheint. Nach welchen Kriterien die einzelnen Fischgründe vergeben sind, konnte ich in all den Jahren, an denen ich an ihnen vorbeikomme, nicht erkennen.
Die meisten Angler haben für ihr Hobby oder Sport, je nachdem, Tarnkleidung angezogen. Ganz in Camouflageklamotten gehüllt, sitzen sie da, warten auf Beute. Mir ist nicht ganz klar, wozu das notwendig ist, denn ich jogge im knallpinken T-Shirt direkt am Wasser entlang. Ich bin nicht die einzige, die im bunten Outfit im Stande ist, jeden egal wie hungrigen Fisch zu vertreiben.
Das wäre auch meine Frage. Ich habe es bisher nie beobachtet, dass ein Fisch angebissen hätte. Noch nie habe ich einen an der Angel zappeln sehen. Heute bin ich fast versucht stehen zu bleiben und mich genau danach zu erkundigen. Interessieren würde es mich schon.