Wahrscheinlich weil ich mich gestern ans Canasta-Spielen bei meiner Großmutter erinnert habe, statte ich heute in meinem Bücherregal dem alten VW Käfer einen Besuch ab. Keine Ahnung, wie er zu mir gekommen ist. Auf alle Fälle hüte ich das leicht lädierte Spielzeug, halte es in Ehren. Nach wie vor, das schönste Auto, das jemals gebaut wurde.
Ich bin schon fertig angezogen und schaue in Bondings aus dem schmalen Küchenfenster meiner Großeltern hinunter auf den Parkplatz vor dem Haus. Ein geschwungener Weg führt von der Straße, um eine Kurve, zu ihm hin. Angrenzend an den Parkplatz gibt es links und rechts ein kleines Gebüsch. Rechts mit Spielplatz. Dahinter eine freie Rasenfläche. Ich sehe den ganzen Stolz meines Opas. Seinen VW Käfer. In beige. Auf den beiden Vordersitzen liegen jeweils hellblaugrau eingefärbte Schaffelle. Die gibt es tatsächlich noch. Mein Vater fährt sie mittlerweile in seinem Auto im Kofferraum spazieren. Aber das sei nur am Rande erwähnt.
Mein Platz ist auf der Rückbank. Versteht sich. Ich erinnere mich gut an den Sound des Wagens beim Fahren. Einmalig. Wir haben eine große Tour vor, was meine Aufregung fast zum zerspringen bringt. Heute geht es in einen Freizeitpark in die nächste Stadt. Dort ist der Fantasie keine Grenze gesetzt. Das Wetter ist herrlich. Mein Opa kurbelt die Fensterscheiben runter, so dass uns der Wind um die Nase weht. Wir haben viel Spaß zusammen. Was bedeutet, dass ich alles darf. Egal, was ich will. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals einen Wunsch nicht erfüllt bekommen zu haben.
Als wir in der Gondel über den kleinen See unter uns schweben, zeige ich voller Vorfreude auf all die Attraktionen, die ich sofort fahren möchte. Und der Käfer? Ja, der Käfer hat mich begleitet, mir tausend schöne Erinnerungen beschert. Was gibt es da mehr zu sagen?