Das Wetter scheint sich über den kalendarischen Frühlingsanfange genauso zu freuen, wie ich. Es ist mild und die Luft duftet nach Frühlingserwachen. Ich sitze in der Mittagspause draußen und freue mich über den Sonnenschein im Gesicht. Es könnte doch schön sein, denn das wäre heute exakt mein Thema. Nur leider fehlt mir aktuell der Mood dazu. Ich habe das Gefühl, als ob es mehr Zerstörung und mehr Gewalt gibt, als ich es bisher erlebt habe. Ideologien bahnen sich vermehrt ihren Weg und vergesellschaften sich. Fast wie eine entfesselte Gewalt rasen ihre fanatischen Anhänger über unsere Erde mit dem einzigen Willen, alles niederzumetzeln.
Mit welcher Legitimation können ein paar wenige Idioten uns alle in Sippenhaft nehmen und das zerstören, was wir unseren Kindern als Erbe mitgeben wollen?
Langsam stellt sich mir die Frage, ob das noch funktioniert, ihnen ein vernünftiges Erbe mitzugeben. Wie wird die Welt in fünfzig Jahren aussehen? Das ist nich lange hin und dennoch in unserer kleinen Vorstellungskraft ebenso weit entfernt, wie die nächste Galaxie. So kommt es mir jedenfalls vor, wenn ich bedenke, wie wenig weitsichtig Entscheidungen oftmals getroffen werden. Das macht keinen Spaß und bietet erst recht keinen Raum für eine gesellschaftliche Entwicklung. Wenn, dann höchstens in einer Weise, die mir persönlich ganz und gar nicht gefällt. Ich finde es äußerst schwierig, die Balance zwischen Abschottung, Optimismus und Informationsbedürfnis zu finden.
Vielleicht ist es gerade wie es schon immer auf unserer Erde war. Einzig mit dem Unterschied, dass es mich weniger interessiert hat, weniger darüber berichtet wurde oder mir deutlich weiter weg erschien, als es momentan der Fall ist. Das ungute Gefühl, wie zuletzt in den Achtzigern, kriecht mir langsam den Rücken rauf. Damals wurde mit dem Slogan Petting statt Pershing für Abrüstung geworben. Jetzt geht es in die andere Richtung los.