Es ist Mitte Februar und der erste warme Tag des Jahres betört mich mit seinem Sonnenschein. Sobald es mir möglich ist, nutze ich das schöne Wetter für einen Spaziergang zur Apotheke. Mein Hals schmerzt seit gestern. Und wie es in solch einem Fall immer ist (Murphys Gesetzt gilt synonym auch hier), erweist sich die Hausapotheke als nicht sorgfältig gepflegt. Nun gut. Da, wie gesagt, das Wetter hinreißend ist, laufe ich gleich bis in die Stadt und verbinde das Notwendige mit dem Angenehmen. Bewegung an der ersten frischen Frühlingsluft tut immer gut.
Auf meinem Weg überlege ich, ob die Eisdielen schon geöffnet haben? Da drauf habe ich jetzt richtig Lust. Das erste Eis des Jahres und etwas Kühles ist bei Halsschmerzen schließlich eine bewährte Therapie, wie praktisch. Ich mache also den Schlenker an meiner Lieblingseisdiele vorbei, um zu schauen, ob sie geöffnet hat. Siehe da, dem ist so und ich scheine nicht die einzige mit Eisappetit zu sein. Ich spare mir die Leckerei noch für den Rückweg auf, um sie angemessen würdigen zu können. Die Stadt ist gut gefüllt und ich vernehme die positive Stimmung der Menschen um mich herum.
Alle kriechen, so scheint es, aus ihren Winterlöchern. Die ‚Winter-Sale‘ Schilder verschwinden aus den Schaufensterdekorationen und auf dem Spielplatz im Park ist ordentlich Radau. Da toben die Kinder ausgelassen über die Spielgeräte und alles strahlt, wie es aussieht, mit der Sonne um die Wette. Mir wird langsam warm. In launiger Gewohnheit habe ich meine warme Jacke, Schal und Winterstiefel angezogen. Nun gut, die Jacke trage ich offen, es geht schon. Ich laufe langsam. Dann ist der große Augenblick verbunden mit der Gretchenfrage, welche Geschmacksrichtung es denn sein darf, gekommen. Hier bleibe ich konservativ und greife auf alt Bewährtes zurück und nehme einen meiner Evergreens Fleur de Sel – Caramel. Lecker.
