…wenn der Tag mit dieser Aussage beginnt, denke ich mir, kann es nur besser werden. Schnell mache ich ein Bildschirmfoto und überlege angestrengt, was das wohl bedeuten wird. Lasse ich mich davon jetzt beeinflussen? Nein, natürlich nicht. Ich bin mit der Gabe ausgestattet, positiv zu denken. Überwiegend jedenfalls. Eine Zeitlang war diese Gabe jedoch verborgen, hatte ich sie unsanft und achtlos untergepflügt auf jenem Acker, der nie zur Ruhe kommt, der nie zufrieden ist.
Manche Dinge brauchen Zeit. Manche Erkenntnis nimmt einen Umweg nach dem anderen. Kommt vielleicht nie ans Ziel. Wenn es dann doch passiert, wurzelt diese Erkenntnis tief. Ich gehe achtsam mit ihr um, damit ich sie nicht verliere. Gieße sie regelmäßig, jäte und dünge sie. Und, was soll ich sagen?, mein Tag ist prima geworden. Viel besser als gedacht sogar.
Vormittags genieße ich die Gesichtsbehandlung, die ich mir ab und zu gönne, in vollen Zügen. Ich werde bestens umsorgt. Dösend daliegend, gepeelt, gepflegt und massiert, mit Maske im Gesicht, bekomme ich ungefragt eine weitere Kuscheldecke sanft über mich drüber gelegt. Sie kennt mich gut, stelle ich fest, danke es ihr mit einem Lächeln. Wunderbar. Klaviermusik spielt leise im Hintergrund, von draußen dringt das Zwitschern der Vögel herein. Ich bin entspannt und unendlich dankbar, dass es mir gut geht.
Nachmittags habe ich eine Kleinigkeit in der Stadt zu erledigen. Wichtige Ereignisse werfen ihre Schatten voraus und ich bin auf der Suche nach einem Geburtstagsgeschenk für eine mir sehr wichtige Person. Meine erste Idee klappt. Das freut mich riesig, weil ich weiß, dass es ihr ebenfalls gefällt. So kann es weiter gehen und tut es auch. Das nächste perfekte Geschenk. Noch ein paar Kleinigkeiten für drum herum. Wer sagt es denn. Ich bin zufrieden, radle nach Hause und gönne mir ein Eis im Sonnenschein.