#477 Playlist

Das habe ich wirklich schon lange nicht mehr gemacht. Meine Lieblingsplaylist im Auto abgespielt. Also grundsätzlich höre ich Musik fast ausschließlich beim Fahren, weil es für mich dazu gehört mitzusingen. Daheim läuft Musik als Hintergrundbeschallung, als Ambiente Zutat, wenn wir Besuch haben oder uns über die wichtigen Dinge im Leben bei einem Glas Wein auf dem Sofa unterhalten.

Da singen nicht zu meinen Kernkompetenzen gehört, ist es für meine Umwelt verträglicher, wenn ich dort singe, wo ich am wenigsten Schaden anrichten kann. Insgesamt gibt es nur zwei mir sehr nahestehende Personen, mit denen ich hemmungslos im Auto mitgrölen kann. Was wir, wenn wir zusammen unterwegs sind, auch gerne tun. Keine Frage.

Im Radio läuft der Kram, der bereits heute früh ausführlich diskutiert wurde. Nochmal brauche ich die Informationen nicht. Außerdem interessiert mich das Thema nicht sonderlich. Einen Anruf tätigen, eine weitere Beschäftigung, die ich im Auto oft erledige, fällt heute nicht an. Mir ist auch nicht nach reden zumute. Deshalb schalte ich beim Display im Auto auf die Handyverbindung um, starte dort eine bekannte Musikplattform. Hier habe ich in einer langen Liste sämtliche Lieblingssongs vereint.

Ich habe Glück. Die Shuffle Funktion spielt exakt die Songs, die ich in meiner aktuellen Stimmungslage gut gebrauchen kann. Musik über vier Jahrzehnte hinweg, summiere ich im Kopf und höre Lieder, die ich schon eine Ewigkeit nicht mehr gehört habe. Die zufällige Mischung würfelt darüber hinaus völlig unterschiedliche Genres zusammen. Das klappt nicht immer so gut wie heute. Heute passt es. Deshalb drehe ich am Volume-Knopf und singe alle Texte mit. Am Ende jeden Liedes bin ich tatsächlich gespannt, was als nächstes kommt. Einige erkenne ich nach den ersten drei Noten, überrasche mich selber, wie textsicher ich bin. Zoom und Flashback. Musik hat natürlich die Kraft auch mich in unterschiedliche Dimensionen zu katapultieren.

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