Bei dieser Pflanze ist der Name Programm. Wie ein blauer Regen fließen die dunklen und dann blassblau werdenden Blüten an unserer Hausfassade hinab und geben genau das Preis, womit der Frühling wuchert. Mit einer ungeheuren Lebenskraft und Farbenvielfalt. Wenn ich genau hinschaue, oder besser noch, hinhöre, kann ich das vielstimmige Summen unterschiedlichster Insekten hören. Von kleinen Bienen bis großer Wuchtbrumme – alles ist hier vertreten und labt sich am süßen Nektar.
Ich kann nicht umhin und muss mich weiter ob der Pracht auslassen – das kann ich euch leider nicht ersparen. Vielleicht seht ihr es ähnlich. Vielleicht geht es euch auch so, dass ihr euch nicht sattsehen könnt an den Farben des Frühlings. Die Gänseblümchen auf der Wiese geben alles. Heute morgen, mit einem halben Auge, sah es fast danach aus, als würde draußen Schnee liegen. Durchgehend weiß ist ihr Blütenteppich. Ich lasse sie gewähren und vor sich hin wachsen. Es sieht einfach entzückend aus und mir ist es egal, wie hoch der Wildwuchs im Rasen ist. Ich bringe es nicht übers Herz, hier mit dem Mäher drüber zu fahren.
Die Klematis blüht rosa oben auf dem Efeu und der Feigenbaum hat, bevor seine Blätter auch nur ansatzweise komplett ausgetrieben sind, schon eine Vielzahl von Früchten ausgebildet. Ihm kann es offensichtlich nicht schnell genug gehen. Ich bin also nicht die Einzige, die es kaum erwarten kann.
Den Duft nach frischem Grün, der erste Rasenschnitt, der Flieder, der duftig blüht. Der erste Cappuccino im Café draußen in der Sonne. Hoffnung und Spannung, wie das Frühjahr weiter geht und sich der Sommer entwickelt. Zuversicht und Freude sind definitiv diejenigen Attribute, die ich beim Anblick der Natur im Frühling empfinde. Bald schon wird es ausreichend mild sein, dass ich abends lange draußen sitzen kann. Das ist besser als jede TV-Unterhaltung. Jedenfalls für mich.