#483 Blumenwiese

Um meinen Gedanken zu Ordnung, Struktur und Ziel zu verhelfen, beschäftige ich mich gerne mit Dingen, die völlig überlegungsfrei sind. Das mache ich bereits seit – nun wahrscheinlich – seit Teenagerzeiten. Aufräumen gehört seit jeher dazu genauso wie im Garten kleine Handgriffe zu erledigen, die notwendig aber, wie gesagt, überlegungsfrei sind. Gerade habe ich aus meinem Waschzuberteich mit den Fingern die herabgefallenen Blütenblätter vom darüber befindlichen Blauregen gefischt.

War keine wirklich gute Idee, das Wasserbassin dort zu platzieren, wie ich zu dieser Jahreszeit immer wieder feststellen muss. Damit nicht zu viele Blüten im Wasser landen, habe ich ein Stück Hasendraht über dem Bottich befestigt. Das ist zwar lästig für den Sauerampfer, der im Wasser gerade wieder ins Kraut schießt, lässt sich allerdings leider nicht vermeiden. Vielleicht fällt mir morgen etwas besseres ein. Ein Tuch, das ich darüber spannen kann oder so, wäre besser. Sowas müsste ich irgendwo noch auftreiben können. Falls nicht, dann lasse ich es wie es ist. Der Sauerampfer wird sich schon erholen, dessen bin ich mir sicher. Der hat bis jetzt alles bei mir überlebt. Und das will was heißen.

Gestern habe ich bei euch über meine Gänseblümchenwiese geschwärmt. Damit ihr einen kleinen Eindruck bekommt, gibt es heute das passende Bild dazu. Dazu bewege ich mich ganz vorsichtig durch sie hindurch. Fast wie ein Storch im Salat, um sie nicht niedertreten zu müssen. Das klappt jedoch leider nicht ohne Verluste. Ich hoffe, sie rappeln sich wieder hoch.

Genug Geplappert. Nun habe ich mein komplettes gärtnerisches Halbwissen verschossen. Jeder einzelne Stamm und Grashalm ist verewigt. Sämtliche Büsche, Blümchen und Bäume habe ich beschrieben. Und bis die Rosen blühen, dauert es noch eine Weile. Deshalb gibt es morgen eine andere Geschichte, verspochen. Maximal hätte noch der Frosch im Waschzuberteich was zu sagen und selbst der hält sein Maul.

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