#486 Freibadpommes

Kalendarisch betrachtet ist der erste Mai ein wunderbarer Tag. Neben der Tatsache, dass er ein Feiertag ist, feiert heute auch noch eine mir sehr nahestehende Person ihren Geburtstag. Zu diesen beiden bedeutenden Ereignissen gesellt sich ein weiteres, drittes, hinzu. Heute startet in unserem Städtchen die Freibadsaison. Meinen Faible fürs Schwimmen kennt ihr. Mit der Eröffnung des Freibads schwebe ich nun vollends im Glück. Die Tasche ist gepackt, gleich geht es los. Ich freue mich auf den Moment, in dem ich eintauche ins glitzernde, sonnendurchflutete Wasser und draußen schwimmen kann.

Mal schauen, wie voll es heute ist, wie lange der Spaß anhält. Allerdings bin ich fest entschlossen, mir durch nichts die gute Laune verderben zu lassen, gemütlich mein Training zu absolvieren. Doch jetzt muss ich los. Ich erzähle später weiter.

Es ist voll. Klaro. Bei dem schönen Wetter, wie sollte es anders sein? Ich ziehe meine Bahnen so gut es geht. Bin nachsichtig mit denjenigen, die so lange am Beckenrand warten, um sich exakt kurz vor mir abzustoßen, damit ich sie überholen muss. Einen Moment länger zu warten, kommt ihnen nicht in den Sinn. Wenig später geht es für mich unter die Duschen. Immer wieder ein Schauspiel mitzuerleben, wie unterschiedlich Menschen ticken.

Wenn es voll ist, lassen sich die Typenunterschiede gut ausmachen. Es gibt eine Schlange. Kleine Mädchen in Handtücher gewickelt stehen mit blauen Lippen zitternd da und warten, dass eine Dusche frei wird. Dann gibt es die Anderen, die in endloser Langsamkeit ihr komplettes Beautyprogramm runterspulen. Shampoonieren, Pflegespülung, Haare auskämmen, einseifen. Und schließlich noch die Fraktion, die sich im Duschbereich abtrocknet, eincremt und komplett anzieht.
Ich beeile mich. Schließlich haben die andere Hälfte meines Haushalts und ich beschlossen, den ersten Badetag mit Schwimmbadpommes und Kaltgetränk ausklingen zu lassen. Nun sitzen wir in der Sonne. Das Leben ist schön.

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