Der Zufall will es, dass in dieser Woche zwei Ereignisse, oder nenne ich es besser Unternehmungen?, auf einen ähnlichen Zeitraum fallen. Da ist zunächst der heutige Muttertag zu nennen. Als Tochter und Mutter gleichermaßen schicke ich ein: „Mädels, das machen wir schon ganz schön gut. Lasst euch von niemandem etwas anderes einreden!“, an alle Mütter und Frauen, überall.
Vor zwei Jahren war der Tag aufregender für mich, als ich es mir gewünscht hatte. Was war passiert?, fragt ihr euch. Nun, ich habe mich mit dem Rennrad in einer Kurve, die ich völlig unterschätzt habe, übel auf die Nase gelegt. Klassischer Fahrfehler meinerseits. Eine klaffende Wunde am Unterarm, Prellungen und weitere Aufschürfungen, ein kaputter Helm. Und ein ordentlicher Schreck.
Ich hatte riesiges Glück, dass ich auf dem Radweg gelandet und nicht auf die angrenzende Landstraße gerutscht bin. Den Rest des Tages habe ich in der Notaufnahme vom Krankenhaus verbracht. Gebrochen war nichts. Außer einer immer noch tauben Stelle am Oberschenkel, ist alles verheilt. Das hätte auch anders ausgehen können, bin ich mir bewusst. Allerdings habe ich daraus gelernt, mich konsequent nur in solche Situationen zu begebe, die ich mir zutraue und die ich ausprobieren will. Mein Bauchgefühl hat an dieser Stelle ein eindeutiges Vetorecht.
Die andere Geschichte hat mit der Insel Spiekerdingsoog zu tun. Teile meiner Familie waren diese Woche zufällig dort und deshalb habe ich mich daran erinnert, dass meine erste Fahrradtour, die ich in jungen Jahren zusammen mit einer Freundin unternommen habe, nach Spiekerdingsoog ging. Wobei ich wieder beim Rad fahren angelangt wäre. Und bei Schmerzen. Besagter Freundin tat nämlich unweit der Stadtgrenze unseres Heimatorts das Knie weh. Umdrehen wollten wir nicht. Deshalb hat sie immer ein paar schnelle, feste Tritte gemacht, dann ihr Bein ausgestreckt und entlastet. So ist sie fast neunzig Kilometer gefahren. Frauen Power.