#497 die Krux mit der Gesetzmäßigkeit

Es ist eine Krux mit der Gesetzmäßigkeit, die nicht nur ich, sondern ihr sicherlich auch, gut kennt. Es gibt Situationen, die zwangsläufig mit nahezu einer hundertprozentigen Wahrscheinlichkeit eintreffen, ohne dass wir sie beeinflussen können. Wie das Brot, das selbstverständlich immer auf die Seite mit der Marmelade fällt. Murphys Gesetzt eben.

Ich bin spät dran. Wie sollte es anders sein? Typisch für mich, dass ich die Uhrzeit verschlafe. Jetzt muss ich mich ranhalten, mich beeilen, dix:Minutes will geschrieben werden und ich etwas zu Abend essen, bevor es ins Schwimmtraining geht. Ich möchte es ungern versäumen. Schließlich ist der letzte Monat Hallentraining angebrochen. Ab Juni sehe ich die meisten meiner Sportsfreunde und Sportsfreundinnen dann erst Ende September wieder.

Ich überlege, was mich wohl auf meinem Heimweg erwartet. Unke vor mich hin. Mir fallen spontan ganz viele Dinge ein, die passieren könnten und die ebenfalls schon passiert sind, wenn ich, wie heute, spät dran bin. Stau, rote Ampeln, neue Baustelle mit einer weiträumigen Umleitung, kein Parkplatz, leerer Tank, um mal die groben Gefahren des zu Spät Kommens aufs Auto zu reduzieren. Ansonsten gibt es natürlich noch viel, viel mehr.

Die Öffis fahren nicht, es wird gestreikt. Bus oder Bahn haben ihre normalen Verspätungen, sind voll und nehmen niemanden mehr mit, fahren mir vor der Nase weg, weil ich die Haltestelle zu spät erreiche. Ich habe etwas wichtiges vergessen und muss zurück, um es zu holen, muss noch mal aufs Klo, suche mein Handy, meinen Geldbeutel oder meine Brille. Internet tut nicht. Ich kann mir kein Ticket buchen. Ich lasse mich von einem Signal meines Smartphone ablenken, das mir mitteilt, dass eine superwichtige Nachricht angekommen ist…hätte ich mehr Zeit, würden mir noch tausende gute Gründe einfallen.

Mein unken ist unbegründet. Murphy hat diesmal verloren und bin rechtzeitig daheim.

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