Der Count down läuft – keine zehn Tage mehr bis zum Wettkampf. Gestern kam mein Nummernschild mitsamt dem Zeittransponder per Post. Doch so langsam wird es was, mit der Form, stelle ich erfreut fest, als ich nach meinem ersten Intervall-Berglauf auf die Uhr schaue. Ich traue dem Braten nach wie vor nicht ganz über den Weg, aber das Gefühl beim Laufen ist gut. Deutlich besser, als zuvor. Das Training scheint sich auszuzahlen. Diese Erkenntnis ist Gold Wert.
Beim fünften Berglauf gebe ich alles, keuche und schwitze vor mich hin. Beiße die Zähne zusammen, schaue stur auf den Boden vor meinen Fußspitzen und es klappt tatsächlich. Das letzte Intervall ist das schnellste. Unter drei Minuten. Yes. Ermuntert von dem guten Gefühl, packt mich eine leichte Euphorie. Anders als zuvor geplant, drehe ich eine größere Runde. Sammle dabei weitere Kilometer.
Sport ist vor allen Dingen Kopfsache. Bei mir ganz besonders, wie mir scheint. Habe ich das Vertrauen in mich und meine eigene Stärke, werde ich keine Weltmeisterin oder Laufe vorne mit, aber ich Kacke auch nicht ab. Nur das zählt. Gedanklich se ich folglich meinen Schweinehund am nächsten Rastplatz auf der Autobahn aus. Keine Sorge, der findet mit Sicherheit den Weg zu mir zurück. Allerdings hat er jetzt mal für ein paar Wochen Pause.
Positives Denken zusammen mit dem Wissen, es gut schaffen zu können, sind bis Ende Mai die Themen in meinem Kopf. Mehr noch. Natürlich habe ich mir bereits mein Outfit zusammen gestellt. Wichtige Sache, kann ich euch sagen. Das muss alles bequem sein und perfekt passen, sonst wird es doof. Um Blasen vorzubeugen, jogge ich seit ein paar Tagen in meinen Wettkampfschuhen. Da sie neu sind, möchte ich nichts riskieren. Sie müssen eingelaufen werden. Mit den entsprechenden Söckchen, versteht sich. Ihr seht also: Halbmarathon – ich bin bereit.