#552 Strümpfe, BHs, Socken und Co.

Die Luft ist raus. Bei mir genauso wie bei der anderen Hälfte meines Haushalts. Er liegt auf dem Sofa, erholt sich beim Fernsehprogramm (#551 Samstag mal anders). Challenge Roth gab es zum Frühstück und jetzt läuft die zweite Etappe der Tour de France. Einfach mal nur zuschauen, das geht. Erstaunlich. Schließlich ist Regeneration ebenso wichtig wie selber aktiv sein.

Da unser Sonntag so dahin plätschert, beschäftige ich mich mit der Sache, die ich schon lange vor mir her schiebe. Gleiches Prinzip wie beim Keller aufräumen (#536 Brückentag), auch dafür muss ich in Stimmung sein. Mir geht es ausreichend doll auf die Nerven, dass ich in meinen Wäscheschubladen Zeugs horte, das ich nun wirklich nicht mehr trage. Ausgeleierte, verwaschene, einzelne Socken. BHs, die über ihren Zenit hinaus sind. Wurstpellige Nylonstrumpfhosen, die entweder noch nie richtig gepasst haben oder in Qualität und Optik fragwürdig sind. Also was soll’s, dann beschäftige ich mich heute eben damit.

Kurzzeitig sieht es vor meiner Kommode wüst aus. Ich sortiere stapelweise. Einer mit: behalte ich, einer mit: vielleicht, einer mit: kommt weg. Ich probiere an oder lasse meine Hand mit leicht gespreizten Fingern durch die Beine der Nylonstrümpfe gleiten. Dabei prüfe ich, ob sie Laufmaschen ausweisen oder besagte fragwürdige Muster. Manche fühlen sich unangenehm kratzig an, die mustere ich ebenfalls gleich aus. Kein Pardon.

Im Sammelsurium gibt es eine ganz besondere Strumpfhose. Ich habe sie in einem Charity Shop in London gekauft. Toller Laden mit Upperclass Chic, very british. Sie ist speziell, keine Frage. Bunte Blümchen sind aufwendig auf feines Nylon gestickt. Selbstverständlich behalte ich die, egal was passiert. Einmal hatte ich sie an, ein weiterer Trageanlass wird sich finden.
Am Ende habe ich wieder Platz. Platz, der sich sogleich mit Radklamotten füllt. Nach dem Ausmisten ist halt vor dem Ausmisten.

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