Notfallmäßig muss ich heute meinen Bürotag früher abbrechen als geplant. Muss umdisponieren, denn ich habe gleich den Handwerker im Haus. Die Heizung tropft. Ordentlich.
Als ich gestern nach Hause komme, ist die andere Hälfte meines Haushalts bereits mit der Problemlösung befasst. Ein großer, blauer Eimer steht auf der Waschmaschine, die sich unter der Heizungstherme in der Waschküche befindet. Aus ihrem Überlauf tropft Wasser. Unser besagter Keller, ihr erinnert euch, mit seinem unveränderten, hundertjährigen Charme (#536 Brückentag), steht partiell unter Wasser.
Schnell wird klar, dass der Eimer die Wassermenge über die Nacht nicht aufnehmen kann. Es tropft zu viel und zu schnell. Also verrücken wir die Waschmaschine, fummeln einen Gartenschlauchrest an den Überlauf dran. Den Schlauch leiten wir direkt in den Bodenablauf der Waschküche. Dafür ist unser altes Gemäuer wirklich gut. Da gibt es sowas. Und es scheint zu funktionieren. Wie mehrere Kontrollgänge im Laufe des Abends zeigen.
Es ist wirklich ein glücklicher Zufall, dass die andere Hälfte meines Haushalts im Keller war und das Malheur entdeckt hat. Oft sind wir dort nicht. Was jedoch richtig ärgerlich ist, ist, dass ein Tag zuvor die jährliche Wartung der Heizung durchgeführt wurde. Was soll ich nun davon halten? Klassischer Fall von Verschlimmbesserung? Dummer Zufall? Schon komisch, oder?
Nach einer nachdrücklichen Notfallmeldung bei besagter Wartungsfirma, hat sich für heute ein Techniker angesagt. Der Grund für meinen frühzeitigen Büroaufbruch. Zuhause mache ich mit Homeoffice weiter, während ich warte.
Dann kommt er. Ich lasse Meeting, Meeting sein, gehe mit ihm in den Keller. Er macht einen etwas unsicheren Eindruck. Kennt er sich ausreichend aus? Diese Frage schießt mir durch den Kopf. Er kann nicht alles reparieren. Zwei Ersatzteile fehlen und müssen bestellt werden. Hm. Bedeutet, dass sich die Reparatur verzögert. Bis dahin muss unsere Gartenschlauchlösung weiter her halten. Daumen drücken, dass es morgen klappt.