#564 von A nach B

Ich steige aus meinem Fahrzeug, gehe auf die andere Seite und hole Laptoptasche, Handtasche, Einkaufsbeutel mit dem Brot vom Bäcker, Regenschirm vom Beifahrersitzt. Dabei fällt mir ein Fahrrad auf – ist es überhaupt eins?, das hier, angeschlossen an den Straßenlaternenpfahl, steht. Wie sieht das denn aus? So eine ungewöhnliche Konstruktion habe ich noch nie gesehen.

Ich legen meine Laptoptasche, Handtasche, Einkaufsbeutel mit dem Brot vom Bäcker und den Regenschirm zurück auf den Autositz und fingere nach meinem Handy. Es ist mir immer noch ein wenig unangenehm, wenn ich auf der Straße stehen bleibe und fotografiere. Manchmal gucken mich Leute skeptisch an. Aber ich kann nicht anders, dieses Gefährt ist einfach zu speziell, um es nicht zu beachten. Und außerdem gewöhne ich mich langsam daran, beäugt zu werden, wenn ich scheinbar nicht fototaugliche Dinge ablichte. Also, was soll’s?

Seltsames Teilchen, findet ihr nicht auch? Ich muss zwei Mal hinschauen um zu begreifen, dass es sich um ein Fahrrad handelt. Sieht ein wenig danach aus, als stamme es aus einem Zirkus für Artisten. Es hat zwei Räder, Lenker, Sattel, Gangschaltung mit einem Riemenantrieb, Gepäckträger und eine Flaschenhalterung. Insgesamt hat es nichts, was nicht auch an einen herkömmlichen Fahrrad zu finden ist. Gut, der Riemenantrieb ist nicht weit verbreitet, jedoch nicht unbekannt.

Die Ergonomie ist allerdings wirklich speziell. Wie es sich darauf wohl fahren lässt. Ich bin neugierig, befrage das Netz nach Infos und schaue mir Filmchen dazu an. Dabei erfahre ich, dass es sich tatsächlich um ein Faltrad handelt, das mit wenigen Handgriffen zugeklappt werden kann. Das Fahrerlebnis ist anscheinend gewöhnungsbedürftig. Nun, das wundert mich nicht. Trotzdem finde ich die Idee cool, neue Designwege zu gehen. Warum auch nicht? Flexibel und praktisch für unterwegs, stelle ich es mir vor. Zweifellos komme ich damit easy von A nach B.

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