Nach dem ganzen Trubel der letzten Wochen, dem für mich doch recht intensiven Training, dem Unterwegssein an den Wochenenden und der Urlaubsplanerei von gestern, falle ich heute irgendwie ins Nichtslosloch. Ausgerechnet jetzt fühle ich mich richtig fit, bin motiviert von meinen persönlichen Erfolgen und weiß fast nicht wohin mit meiner Energie. Es geht sogar so weit, dass ich mir überlege, was nun kommen könnte. Mit der anderen Hälfte meines Haushaltes sitze ich nach Feierabend auf dem Sofa und wir diskutieren genau diesen unklaren Zustand, der uns erwischt hat. Welche Herausforderungen möchten wir annehmen? Welche sportlichen Ziele? Abgesehen vom Urlaub.
Er kennt das zur Genüge und macht sich nach dem Abendessen auf ins Fitnessstudio. Krafttraining gegen den Afterwettkampfblues. Ich habe ein anderes Bedürfnis. Ich muss nach draußen, in meinen Garten. Muss in jede Ecke, jeden Winkel, unter jedes Blatt schauen, was los ist. Die Abendsonne scheint in den Garten und mir wird bewusst, dass wir nach Monaten betrachtet dasselbe Verhältnis von August bis Dezember, wie von Februar bis Juni haben.
Winter. Herrje. Ich brauche dringend noch ganze Tage im Freien, mit Wärme und guter Laune. Innerlich habe ich das Gefühl, dass es mir im Winter dann gut geht, wenn ich im Sommer genügend Licht abbekommen habe. Keine Sorge, ich drifte nicht ins Esoterische ab. Ist nur ein Spleen von mir.
Im Garten ist es alles zugewuchert. Mein Workout fürs Wochenende ist somit klar definiert. Außerdem habe ich allerlei Gesellschaft bekommen. Nach dem Motto: Pflaumenkuchen im Freien, isst du nicht alleine, haben auch sämtliche Wespen der Umgebung unseren Feigenbaum entdeckt. Gefräßig wie sie sind, lassen sie sich von meiner Anwesenheit überhaupt nicht stören. Ich hole mir einen kleinen Hocker, stelle mich darauf, sammle alle reifen Früchte ein, die sie übrig gelassen haben. Schließlich möchte ich meinen Anteil haben.
