Terrassenförmig angelegt, schlängelt sich unser Campingplatz bis runter ans Meer. Die kleine Bucht, die wir über ein paar Treppen schnell von unserem Platz aus erreichen, ist teilweise felsig, mit Kieselsteinen und feinem Sand versehen. Das Wasser ist traumhaft klar. Kleine Fische schwimmen um unsere Füße.
Wir dümpeln im sanften Wellengang faul dahin. Easy going. Etwas weiter entfernt, reihen sich Sonnenschirme und Liegen eng aneinander. Berührungsängste Fehlanzeige. Ab und zu hören wir Musik der dortigen Ferienanlage zu uns rüber dringen, ansonsten ist alles ruhig. Entspannung auf ganzer Linie. Wir, die andere Hälfte meines Haushalts und ich, sind immer wieder erstaunt darüber, wie wir mit völligem Nichtstun einen Tag rumbringen. Herrlich. Genau diese Tage sind es, die das Leben lebenswert machen, die Akkus aufladen.
Am Strand. Bunt behütet und sonnenbebrillt stehen sich der Adonis aus Bronze gegossen und die zierliche Meerjungfrau hier genauso gegenüber wie all diejenigen Geschöpfe, die von Natur oder Alter weniger begünstigt sind. Die Mischung macht es, spiegelt diese doch eine wunderbare Vielfalt wider.
Langsam wandert die Sonne über unsere kleine Bucht als Zeugin dafür, dass die Zeit vergeht. Wie gerne würde ich jetzt die Uhr anhalten wollen. Unwillkürlich kommt mir dabei eine Weisheit in den Sinn, die ich kürzlich aufgeschnappt habe: „auch das geht vorüber“. Wie universell passend für alles, was einem im Leben widerfährt. Hoffnung und Mahnung gleichermaßen. Da heißt es für mich, mit allen Sinnen genießen. Ich brenne mir bewusst das Gefühl auf meine innere Festplatte. Für kalte Wintertage.
Letzte Nacht, die erste wieder im Zelt, habe ich dem gleichmäßigen Wellenschlag des Meeres gelauscht. Stetig. Immer präsent. Eine Melodie, an der ich mich nicht satthören kann, die meinen Schlaf begleitet und mich gut behütet.
Bevor ich zu rührselig, zu sentimental werde…höre ich jetzt auf. Freue mich auf einen schönen Abend in der Altstadt von Cefalu. Für heute wissen wir, wo unser Bus abfährt. Gestern wussten wir das noch nicht. Schon blöd, die hiesige Sprache nur rudimentär bis gar nicht zu beherrschen. Da sind Missverständnisse einfach unvermeidbar. Dieser hat uns eine lange Wartezeit an einer falschen Stelle eingebracht. Bis wir unseren Fehler bemerkt und korrigiert hatten, war es Mitternacht geworden. Aber wir sind zurück zum Campingplatz gekommen, das zählt. Außerdem waren wir nicht die einzigen Passagiere, die im Kleinbus in rasanter Fahrt zurück gekarrt wurden. Sehr praktisch, jetzt zu wissen, wie es geht. Hoffentlich.