Der Lack ist ab, scheint mir in diesem Fall eine euphemistische Umschreibung dessen zu sein, was auf dem Bild zu sehen ist. Der alte BMW hat definitiv schon bessere Tage gesehen und wenn ich mich an den Rest der Karosse erinnere, ist er auch schon längere Zeit nicht mehr gefahren. So schnell kann es gehen und das, was uns unumstößlich erscheint, ist vorbei. Wobei ich wieder bei meinem Mantra wäre: „auch das geht vorüber“ (#603 ein Tag am Meer). Kaum ein Satz lässt sich derart häufig anwenden, wie dieser, positiv und negativ.
Also heißt es für mich: carpe diem, wie der Lateiner sagen würde. Und wo kann ich das besser verinnerlichen als hier, in Rom. Anders als ihr es vielleicht vermuten würdet, bedeutet das allerdings faul zu sein, inne zu halten.
Ihr werdet es kaum glauben, aber es regnet heute den ganzen Tag in Rom. Dazu kommt, dass in dem Stadtteil unserer Unterkunft der Strom ausfällt. Planmäßig und angekündigt diesmal. Nicht wie gestern (#616 Schienenersatzverkehr). Nun, den jugendliche Teil unseres Trios hat das wenig abgeschreckt. Gut ausgerüstet mit Regenschirm und viel Elan geht es ohne die Alten in die City zum shoppen. Die sich ihrerseits im Nichtstun auch gut zurecht finden.
Und deshalb lungern die andere Hälfte meines Haushalts und ich rum. Lesen, schreiben, schauen in die Luft, räumen ein paar Dinge hin und her. Überlegen, wann wir uns wohl aufraffen können was zu tun, nur um diesen Gedanken gleich wieder vorbei ziehen zu lassen. Das kommt später.
Ach, eine kleine Anekdote am Rande habe ich noch für euch. Gestern Abend hat es uns nach annähernd drei Wochen italienischer Kultur und Küche zur Abwechslung ins Restaurant Gandhi 3 gezogen. Wieder einmal zeigt sich, dass Abwechslung eine wunderbare Bereicherung darstellt. Egal, wie gut ansonsten alles is(s)t.