Der Wecker klingelt mich unerschütterlich an diesem Samstag aus den Federn, 7:00 Uhr. Nun, normalerweise würde ich mich jetzt umdrehen und noch eine Runde weiter schlafen aber heute nicht. Denn heute muss gearbeitet werden. Und da die andere Hälfte meines Haushalts und ich gerade im Flow sind, geht es für uns und mit weiterer fachkundiger Unterstützung an den Garten meiner Schwiegermutter.
Doch zuvor führt uns unser Weg zur Grüngutannahmestelle. Kurz nach deren Öffnung fahren wir mit dem vollen Anhänger von gestern auf den Hof. Ja. Nachdem alle möglichen Dinge erledigt waren, ging es gestern unserem Garten ans Beet, wenn ich es so ausdrücken darf. Der Grünschnitt vom letzten Wochenende (#648 Kahlschlag) musste weg und da wir gerade, wie gesagt, gut im Schwung waren, haben wir die Forsythie und das Je-länger-je-lieber über unserem Holzschuppen auch gleich gestutzt.
Wir mit unserer kleinen, billigen Heckenschere dürfen heute nicht dabei sein. Heute kommt richtiges Gerät zum Einsatz. Rucki zucki, vom Profi geführt, sind die Arbeiten schnell erledigt. Wir beide fungieren als Handlanger und Hilfsarbeiterin für Motorsäge und Co. Ich reche zusammen, fege und gehe schließlich meiner Kernkompetenz, dem Rasenmähen, nach. Dann ist alles erledigt.
Zu guter Letzt sitze ich in der braun-beigen Küche auf der Eckbank. Mit ihren braun-beigen Fliesen und der beigen Holzfront ihrer Einbauschränke ist sie etwas in die Jahre gekommen. Frischer Kaffee läuft durch die Maschine und auf dem blanken braunen Holztisch sind Teller und Kaffeetassen arrangiert. Nach getaner Arbeit gibt es Butterbrezeln und Fingerfood, was gerade da ist. Unsere Auftraggeberin beteuert, wie froh sie ist, dass wir dem groben Wildwuchs in ihrem Garten ein Ende beschert haben. Über das Ende hat sie zuvor von ihrem Beobachtungsposten, dem ehemaligen Kinderzimmerfenster, mit strengen Blicken gewacht, nicht ohne genaue Anweisungen zu verteilen. Jetzt ist sie glücklich. Das ist die Hauptsache.

