Es sind wohl zwanzig Jahre vergangen, seit meinem letzten Besuch in der Landesbibliothek. Viel hat sich verändert, genauso viel scheinbar nicht. Jedenfalls nicht auf den zweiten Blick.
Gut, das Bassin (#654 Fahren Sie den Bus zur Zitrone) mit den Entchen ist nicht mehr da. Allerdings wird der Gebäudeteil gerade renoviert.
Es dauert nicht lange, bis ich mich in der neuen Optik und der Systematik zurechtfinde. Ein paar kleine Fragen hier und da, dann weiß ich Bescheid. Schön, wenn es Kenntnisse gibt, die sich über Jahrzehnte hinweg kaum verändern. Ich finde schnell, was ich suche, setze mich an einen freien Tisch und lege los.
Pause. Zugegeben, darauf habe ich mich gefreut und gehofft, dass sich nichts geändert hat. Meine Erwartungen werden erfüllt. Das Kuchenbuffet mit seiner großen Auswahl an leckerem Süsskram ist geblieben. Ansonsten ist die Cafeteria völlig neu. Kleiner und direkt an der Hauptstraße gelegen. Früher war sie durch Gebüsch von der Straße getrennt, reichte über zwei Geschosshöhen und bestach durch ihre Waschbetonoptik. Die Tische standen in Gruppen zusammen, jetzt bilden sie Reihen.
Die Bestellung erfolgt an einem Tresen, dessen Mitarbeiter dahinter in arbeitsarmen Minuten die Kantinenbesucher, ich gehöre dazu, mustert. Vielleicht fällt ihm auf, das er mein Gesicht hier noch nie gesehen hat?
Karottenkuchen, glutenfreier Schoko-Haselnuss-Kuchen, Macarons in unterschiedlichen Farben und Geschmacksrichtungen, Zitronen-Beeren-Torte, Apfelkuchen, Nusskuchen mit Zimtguss und Crunch obendrauf. Croissants, herzhaft und süß gibt es, Bagels ebenfalls und Bananenbrot sowie eine Quinoacreme als Nachtisch. Neben dem Mittagstisch eine wirklich außerordentlich leckere Versuchung, die mir da entgegenlacht, halte ich mich jedoch fürs erste zurück. Trotzdem, gut zu wissen. Ich bleibe beim indischen Dahl zum Mittagessen. Gegen das Mitttagtief bestelle ich einen Cappuccino. Mein Löffel sticht durch die dicke Schicht Milchschaum. Lecker. Dann geht es zurück an die Arbeit, bin schließlich nicht zum Vergnügen da.

