Ich stehe im Supermarkt vorm MoPro-Regal und versuche mich zu orientieren. Mein über Jahre hinweg geschulter Blick versagt in diesem Augenblick, denn ich suche nach veganen Produkten. Meine Herausforderung besteht darin, morgen vegan zu kochen. Außerdem habe ich mir die Aufgabe gestellt, dass es diesmal kein Ofengemüse sein soll. Entsprechend der Jahreszeit möchte ich Pilze kredenzen.
Der Wunsch nach Risotto war an mich heran getragen worden, allerdings ohne zu bedenken, dass das keine originäre vegane Mahlzeit ist. Auf veganesisch übersetzt komme ich zur Konsequenz: keine Butter, kein Parmesan, kein Wein. Zuhause bin ich deshalb schnell durchs Netz gesurft, habe mir die einen oder anderen veganen Tipps raus gesucht.
Das wird doch nicht so schwer sein. Meine übliche Kochsahne ist vegetarisch, aber nicht vegan, wie ich feststellen muss, deshalb schaue ich weiter und werde in einem kleinen Päckchen fündig. Gut. Sicherheitshalber packe ich zusätzlich vegane Crème fraîche ein. Das muss als Käseersatz reichen und anstelle von Butter gibt es Margarine. Bin gespannt, wie es schmeckt.
Anstatt getrockneter Steinpilze, die gibt es nicht, wandern getrocknete Pfifferlinge in den Einkaufswagen. Irgendwie alles noch ein wenig langweilig, denke ich mir und beschließe, dass es zum Risotto etwas Gebratenes geben soll. Und damit die veganen Schnitzel Gesellschaft bekommen, bekommt es ein Topping aus frischen Champignons und Zwiebeln. Dann geht es weiter zum Weinregal. Auch hier halte ich nach dem vegan-Symbol Ausschau. Wenn schon, denn schon. Bin gespannt, was die hungrige Meute morgen sagt.
Für den Fall der Fälle und für später am Abend, kaufe ich drei Tüten Chips aus dem Angebot. Vegan versteht sich und habe dabei den Blick der anderen Hälfte meines Haushalts vor Augen, der mir spätestens am Sonntag sagt: Sportler brauchen Eiweiß. Tierisches meint er damit. Ich gebe mein Bestes, überlege mir ebenfalls was, um jedem Gusto gerecht zu werden.

