Der Jahreszeit geschuldet, hat der Tag seinen Staffel bereits an die Nacht übergeben. Ich bin immer noch oder schon wieder, je nachdem, wie ich es betrachte, zum nächsten Termin unterwegs. Obwohl, Termin an dieser Stelle das falsche Wort ist. Ich bin auf dem Weg zu einer Familienfeier.
Mein Auto schlängelt sich die kurvenreiche Landstraße entlang. Der Fahrbahnrand wird gerade eben von den Scheinwerfern erfasst und ich habe meine Hand am Blinker, um aufs Fernlicht umzuschalten und wieder zurück, sollte es notwendig sein. Es ist kalt geworden und im aufkommenden Frost der Nacht, dampft es aus den Gullideckeln. Ein wenig unheimlich sieht das aus.
Ich bin das Schlusslicht. Der Rest der Familie sitzt um den Esstisch. Das Essen hat gerade begonnen. Ich bin hungrig und greife beherzt zu. Das Gespräch nimmt seinen Lauf und wie das eben ist, wenn unterschiedliche Generationen aufeinanderprallen, können Standpunkte und Ansichten durchaus unterschiedlich ausfallen. Bei uns ebenfalls. Alles in allem geht es lustig zu. Der Unterhaltungsfaktor steigt und bei dem ein oder anderen Thema schmunzeln sich die ein oder anderen Personen am Tisch an.
Mit Resten vom Fest bestens versorgt geht es heimwärts. Der Dlf funkt zu dieser Zeit abstrakte Musik. Ein Hörgenuss der besonderen Art. Jedenfalls für meine Ohren. Die Auflistung der Interpreten am Horn, Saxophon, der Bratsche, am Cello und Schlagzeug, werden minutiös genannt. Die Interpretin, so die Ansage aus dem Off, stellt sich beim nächsten Stück selber vor. Jazz. Melodiös mit eingesprenkelten Tönen, die die Harmonie unterbrechen. Es ist spät. Mein Tag war lang und ich habe keinen Nerv mehr, nach einer anderen Unterhaltung zu suchen. Also höre ich geduldig zu und versuche das besondere zu erkennen.
Wenigstens finde ich gleich einen Parkplatz, stelle meinen Wagen vor der Bäckerei ab. Sehr praktisch für morgen früh und jetzt auf ins Bett.
