‚Ahn, mmh, girr, mpf‘ Gustav Gans saß bleistiftkauend im fahlen Lichtschein seiner runzligen Funzel gebeugt über ein immer noch leeres Blatt Papier und starrte vor sich hin. Keine Idee. Immer noch keine Idee, was sich um Himmels Willen auf „Schnuppen Suppen“ reimen sollte. Da hatte er den Salat, dachte er sich grimmig und schaute sehnsüchtig in den Garten. Dort genossen Donald und Tic, Trick und Track den Sonnenschein in vollen Zügen. Er nicht. Er saß dumm da und ihm fiel nichts ein. Gar nichts. Doch zurück zum Anfang: Er war selber schuld. Hatte sich diese Miesere selber eingebrockt und das war das Schlimmste daran. Sein Mitleid für sich war allumfassend. Vor ein paar Tagen noch, hatte er sich wahnsinnig über seinen genialen Coup gefreut. Hatte Donald und seine Neffen beim Dichten für den Talentwettbewerb der hiesigen Schnuppen Suppen GmbH & Co. KG belauscht, deren Idee geklaut und fulminant triumphiert, das Preisgeld abgeräumt und den Vertrag als Werbetexter ergattert. ‚Ja, schön und jetzt?‘ fragte er sich weiterkauend am Bleistift…
Da sitze ich nun und schaue in die Röhre. Vielmehr auf das leere Blatt Papier vor mir und frage mich, wie ich es heute mit Inhalt füllen kann. Dabei blitzt die Schnuppen-Suppen-Geschichte aus meinem alten Comic in meinen Gedanken auf und ich frage mich, wie ich mein heutiges Tagewerk schaffen kann. Ist doch klar wie Kloßbrühe. Da stehts ja schon – ehe ich mich fragen kann, ob ich Donald oder Gustav bin. Erstaunlich, wie Erinnerungen funktionieren und wie eins zum anderen kommt und ich auch so meine eigene Suppe auslöffle. Zehn Minuten gehen immer.