Es ist früher Nachmittag. Ich schaue in den trüben Tag hinaus. November Rain. Also einer dieser Tage, an denen es sich lohnt, mit einer Tasse Tee, einem guten Buch auf dem Sofa zu liegen und sich die Decke über den Kopf zu ziehen. Genauso ein Tag war gestern. Allerdings hatte ich eine Mission zu erfüllen. Meine sportliche Aktivität, so die Idee, sollte wenigstens auf ein Minimum wieder herauf gefahren werden. Schließlich kann es nicht sein, nur dem Müßiggang zu frönen und nichts zu tun.
Die andere Hälfte meines Haushalts scharrt schon mit den Hufen und meine Laune ist ganz tief unten bei dem Scheißwetter vor die Tür zu gehen, aufs Rad zu steigen und ins Fitnessstudio zu fahren.
Da nehme ich auf dem Stamm der Glyzinie eine Bewegung wahr. Etwas sehr Kleines hüpft auf und ab, pickt hier und da und erkundet den Stamm offensichtlich sehr gründlich. Wunderbar, ich kann etwas Zeit schinden und gebe vor, unbedingt einen Schnappschuss von dem kleinen Kerlchen vor dem Fenster machen zu müssen.
Vorsichtig bewege ich mich, greife zum Handy. Ich bin mir nicht sicher, welche Spezies ich gerade vor der Linse habe. Beschließe, es später heraus zu finden und mich jetzt auf mein Bild zu konzentrieren.
Es ist ein Zaunkönig, der sich dort gestern tummelte, wie ich euch heute sagen kann. Ich habe es extra für euch nachgeschaut. Denn um Fragen solcher Art beantworten zu können, habe ich in der Loseblattsammlung auf meinem Schreibtisch auch eines, das die Überschrift trägt: Erkennen Sie Ihre Gartenvögel.
Außerdem kann ich euch mitteilen, dass meine Oberschenkel brennen, meine Oberarme ebenfalls. Trotz jedweder Vorkehr, mich moderat zu bewegen, hat das Training seinen Zweck erfüllt und mir einen schönen Muskelkater beschert. Gleich geht es zum Schwimmtraining. Das reicht an Sport momentan, finde ich, bis zum nächsten Sonntag.

